Statt der vom Gemeinderat vorgeschlagenen 2-Prozent-Senkung beträgt der neue Satz 87 Prozent – ein Rekordwert für die Goldküste-Gemeinde.
Moderate Senkung geplant
Budgetgemeindeversammlungen sind in der Regel trocken, doch in Männedorf sorgte die Steuerfrage für Spannung. Der Gemeinderat hatte für 2026 eine moderate Senkung von 91 auf 89 Prozent vorgeschlagen. Grund: die besondere Bevölkerungsstruktur am oberen Zürichsee und finanzielle Unsicherheiten. Mit einer Reserve von zwei Millionen Franken sollte der Steuerfuss auch bei steigenden Ausgaben stabil bleiben.
Politische Gegenstimmen
Bei der Versammlung zeigten sich die 236 Stimmberechtigten diskussionsfreudig. Sozialdemokraten und Grüne wiesen auf die stark gestiegene Fremdverschuldung hin – von fünf auf 30 Millionen Franken – und plädierten gegen eine Senkung. Ein Stimmbürger wollte den Überschuss lieber dem Eigenkapital zuweisen. Beide Anträge fanden jedoch keine Mehrheit.
Abstimmung überrascht
Schliesslich kam es zur Schlussabstimmung: Der Antrag des Gemeinderats auf 2-prozentige Senkung stand dem Vorschlag eines Stimmbürgers gegenüber, der 4 Prozent forderte. Mit 32 Stimmen Vorsprung gewann die stärkere Senkung. Für 2026 beträgt der Steuerfuss in Männedorf somit 87 Prozent – zwei Prozent weniger als ursprünglich geplant.