Mike Bischof arbeitet seit 16 Jahren selbstständig als Kaminfeger-meister. Zuvor war er zehn Jahre bei Eduard Rohner in Männedorf tätig, absolvierte die Meisterprüfung und übernahm 2009 die Firma des verstorbenen Matthias Frehner. 2011 gründete er gemeinsam mit Edi Rohner eine AG, die er heute allein führt. Er beschäftigt acht Mitarbeitende, darunter einen Lehrling und eine Lernende.
Beruf im Wandel
Die Arbeit hat sich stark verändert: «Früher war vieles mechanisch und überschaubar, heute sind Feuerungen oft mit Wärmepum-pen, Solaranlagen oder komple-xen Steuerungen verbunden. Sie werden kleiner, leistungsfähiger – aber auch anspruchsvoller», weiss Bischof. Neben der klassischen Kaminfegerei gehören heute Feuerungs-und Brandschutzkontrollen sowie Lüftungsarbeiten zum Alltag. Bischof ist zudem Hauptinstruktor für Lüftungstechnik beim Verband Kaminfeger Schweiz. «Viele unterschätzen die Fachkenntnisse, die ein Kaminfeger heute braucht. Wir müssen Öl-, Gas- und Holzfeuerungen kennen, ihre Komponenten verstehen und Mängel erkennen, damit kein Brand entstehen kann», sagt der 52-Jährige.
Bischof bewegt sich täglich zwischen Vergangenheit und Zukunft. «Ich bin ein Kaminfegermeister der neuen Generation», sagt er. «Die Tradition liegt mir am Herzen, aber wir müssen uns weiterentwickeln. Wir sind heute Haustechnikberater, Sicherheitsfachleute und Präventionsspezialisten.» Der Beruf habe sich so stark verändert, dass selbst die Bezeichnung «Kaminfeger» aus seiner Sicht nicht mehr ganz passt: «Viele Betriebe arbeiten längst auch in Lüftungstechnik, Solaranlagen oder Heizungsmodernisierung. Aber die klassische Kaminfegerei muss bleiben – dort liegt unsere Tradition.»