Eines Tages fiel der Fleissigen beim Spinnen die Spindel in den Brunnen; als sie in den Brunnen stieg, um sie wieder zu holen, landete sie plötzlich in einer fremden Welt.
Sie gelangte zu einem Ofen; darin waren Brote, die riefen: «Ziehn eus use, ziehn eus use!» Sie tat wie geheissen. Kurz darauf kam sie zu einem Apfelbaum, dessen Äpfel baten, gepflückt zu werden, was sie auch sogleich erledigte.
Schliesslich kam sie zum Haus der Frau Holle, die sie freundlich aufnahm und gut behandelte. Sie lebte bei ihr und half tüchtig im Haushalt mit. Immer wenn sie bei Frau Holle die Kissen ausschüttelte, schneite es auf der Erde. Nach einiger Zeit bekam sie aber Heimweh …
Darum liess sie Frau Holle wieder nach Hause gehen. Und zum Dank wurde sie beim Abschied mit Gold überschüttet.
Zu Hause weckte Goldmarie den Neid ihrer faulen Schwester. Diese wollte auch so ein Goldkleid bekommen und kletterte deshalb ebenfalls in den Brunnen hinab und landete auf derselben Blumenwiese wie zuvor ihre Schwester. Aber die Brote liess sie im Ofen verkohlen, die Äpfel am Baum verfaulen und bei Frau Holle rührte sie keinen Finger. Zum Abschied gab’s deshalb keinen Goldregen, statt dessen sie wurde mit Pech übergossen. Ob sich das Pech jemals wieder abwaschen lässt?