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27.01.2022

Geben wir den Kindern eine Stimme!

Es ist wichtig, dass die Situation dieser Kinder sichtbar gemacht wird. Bild: Sucht Schweiz.
Rund 100'000 Kinder leben mit einem süchtigen Elternteil zusammen. Meist leben diese Kinder in schwer belastenden Verhältnissen und niemand weiss von ihnen. Geben wir diesen Kindern eine Stimme.

Süchtige Eltern konsumieren Alkohol oder sonst eine andere Substanz auf problematische Weise. Die Kinder solcher Eltern sind oft nicht sichtbar. Sie halten die Sucht des Elternteils geheim und erzählen kaum von ihren Schwierigkeiten im Alltag.

Dabei sind sie oft vielfach gefordert. Sie wachsen nicht in sogenannt geordneten Verhältnissen auf. Schon am Morgen wenn sie aufstehen, sind sie oft auf sich selbst gestellt oder müssen noch für den suchtkranken Elternteil sorgen. 

In der etwas chaotischen romanhaften Biographie von Suna Lommen kann man sich ein Bild machen, was Kinder von einem suchtkranken Elternteil als Erwachsene für Schwierigkeiten haben können.

Ausschnitt aus dem Buch

«Ich habe große Angst, mir vertraute Dinge zu verlieren. Ich gerate sehr schnell in Panik. Mir fehlt eine stabile Basis. Ich suche immer wieder helfende Anker, an denen ich mich festhalten kann. Oft sind meine Gefühle von einer grossen Traurigkeit begleitet. Seit vielen Jahren bin ich nicht mehr in der Lage, einer geregelten Arbeit nachzugehen. Mein Alltag ist von Zwängen geprägt, die mir Struktur und Halt geben, doch auch sehr anstrengend und einschränkend sind.»

Das Buch von Suna Lommen, «Es ist Zeit, den Dingen auf den Grund zu gehen», beschreibt das Leben mit ihrer schwer alkoholkranken Mutter und den daraus resultierenden Folgen.

Cover; «Es ist Zeit, den Dingen auf den Grund zu gehen» Bild: blaukreuzverlag.ch

Es ist wichtig, dass diese Kinder eine Stimme bekommen, das Tabu gebrochen wird, die Situation und die Bedürfnisse von ihnen sichtbar gemacht werden, damit auch sie gesund aufwachsen können.

Sucht Schweiz organisiert jedes Jahr eine nationale Aktionswoche, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Dazu werden alle Organisationen und Institutionen aus den Bereichen Sucht, Familie, Kinder- und Jugendschutz oder verwandten Bereichen eingeladen, mitzuwirken, indem sie während der vierten Aktionswoche vom 21. bis zum 27. März 2022 Aktivitäten, Veranstaltungen oder Öffentlichkeitsarbeit rund um die Thematik « Kinder von suchtkranken Eltern » organisieren.

Auf der Website von Sucht Schweiz finden Sie mehr Informationen zum Thema.

Sie können sich der Bewegung anschliessen und ihre Aktivitäten auf der Website der Aktionswoche eintragen.

Die bis zum 28. Februar eingetragenen Veranstaltungen können in die nationale Kommunikation von Sucht Schweiz integriert werden. Sie werden im Verlauf des Februars das Mediendossier erhalten, das kann nach eigenen Bedürfnissen angepasst und an regionale Medien versendet werden, um auf die eigenen Aktivitäten aufmerksam zu machen.  

Je mehr Organisationen mitmachen, desto grösser ist der Erfolg. Sie können diese Informationen gerne in Ihrem Netzwerk weiterverbreiten, um auch andere Organisationen zur Teilnahme zu animieren.

 

 

Patricia Rutz/Sucht Schweiz/Goldküste24