Tabakwerbung wirkt: Die Forschung zeigt deutlich, dass Kinder und Jugendliche häufiger mit dem Rauchen beginnen, je mehr sie mit der Tabakwerbung in Kontakt kommen. «Als Gesellschaft sind wir verpflichtet, sie vor dem Marketing für schädliche Tabakprodukte zu schützen», schreibt der Verein Lunge Zürich in seiner Mitteilung. Sie sind der Meinung: Minderjährigen dürfen künftig keine Tabakprodukte verkauft werden. Deshalb dürfe Tabakwerbung sie nicht erreichen und neugierig machen.
Diese Selbstverständlichkeit sei in praktisch allen europäischen Ländern Standard. Deshalb unterstützt eine äusserst breite Koalition die Initiative: die gesamte Ärzteschaft, alle grossen Gesundheitsorganisationen und die Dachverbände der Sport- und Jugendorganisationen sowie der Lehrerschaft und viele andere Organisationen.
«Riesiges Präventionspotenzial»
Gemäss Verein Lunge Zürich ist der Tabakkonsum die grösste vermeidbare Todesursache in der Schweiz. Mehr als 14 Prozent der jährlichen Todesfälle in der Schweiz sind auf den Tabak zurückzuführen. Jedes Jahr sterben 9500 Menschen an tabakbedingten Krankheiten. Das ist 40 Mal mehr als die Zahl der jährlichen Verkehrstoten.
«Das Präventionspotential bei Tabak ist riesig. Dass Tabakwerbung Kinder und Jugendliche nicht mehr erreicht, ist ein wichtiger Baustein davon», sagt Dr. med. Alexander Turk, Chefarzt Innere Medizin und Präsident Verein Lunge Zürich. Über 80 Prozent der Lungenkrebsfälle würden auf das Konto von Tabakrauch gehen. Gleichzeitig verursache der Tabakkonsum jedes Jahr direkte Kosten von 3 Milliarden Franken im Gesundheitswesen, was 4 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben entspreche.