Bereits zum zweiten Mal haben das Blaue Kreuz, der Fachverband Sucht, Sucht Schweiz und Grea (Groupement Romand d’Etudes des Addictions) zu einem «Dry January», einem Januar ohne Alkohol, aufgerufen.
Die Kampagne wollte für einen bewussteren Umgang mit Alkohol sensibilisieren. Gesundheit Schwyz war Verbreitungspartner für die Internet-Kampagne.
Kampagne wirkte ansteckend
Die Aktion war ein Erfolg: Mehr als 6000 Personen haben sich gemäss einer Medienmitteilung von Blaues Kreuz Schweiz auf «www.dryjanuary. ch» für die Aktion registriert. Rund 2500 Personen haben zudem die App «Try Dry» heruntergeladen.
Eine erste Umfrage auf Instagram ergab, dass zwei Drittel der Teilnehmenden nicht allein, sondern mit Freundinnen oder Freunden an der Aktion teilnahmen.
Dass die Aktion «Dry January» ansteckend war, kann auch Denise Zai, Programmleiterin Abhängigkeit und Sucht von Gesundheit Schwyz, bestätigen. «Einige Personen aus unserem Team und ihrem Umfeld haben sich spontan entschlossen, bei der Aktion mitzumachen», so Zai auf Anfrage.
Vater und Tochter packen's gemeinsam
Einer von ihnen ist Martin Annen aus Schwyz. Der Funke sprang auf ihn und seine Tochter nach einem Zeitungsartikel über. «Der Alkoholverzicht fiel mir nicht schwer», erzählt Annen. «Wenn andere Wein bestellten, habe ich zum Wasser gegriffen », berichtet er. «Nachgefragt oder gedrängt hat niemand.»
Durchgehalten hat er bis letzten Samstag – an der Fasnacht wollte er sich dann doch ein Glas gönnen. Die Effekte des Verzichts waren sogar messbar. «Ich habe zwei Kilo abgenommen », fügt er lachend an.
Hälfte plant «trockenen Februar»
Auch schweizweit gaben die Teilnehmenden an, dass sie aufgrund des Alkoholverzichts positive Effekte wie Gewichtsabnahme oder besseren Schlaf bemerkten.
Drei Viertel gaben gemäss der Medienmitteilung zudem an, dass sie überzeugt seien, dass der Dry January ihr Trinkverhalten nachhaltig verändert hat.
53 Prozent der Teilnehmenden will zudem auch im Februar auf Alkohol verzichten.