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Kanton
13.02.2022

Konkurrenz für den langjährigen Stadtpräsidenten

Das Warten auf die Ergebnisse kann beginnen. In Winterthur werden heute Stadtrat und Parlament neu gewählt. (Archivbild) Bild: KEYSTONE/MELANIE DUCHENE
In Winterthur ist der langjährige Stadtpräsident Michael Künzle (Mitte) bei den Wahlen von heute Sonntag mit Konkurrenz konfrontiert. Die SP sägt an seinem Stuhl und schickt Stadtrat Kaspar Bopp ins Rennen.

Als Michael Künzle seine erneute Kandidatur zum Stadtpräsidenten verkündete, beschrieb er sich selber als «bewährten Kapitän, der das Schiff Winterthur steuert». Die SP, nach wie vor stärkste Partei in der Stadt, will diesen Kapitän nun vom Thron stossen.

Sie schickt mit Kaspar Bopp einen eigenen Kandidaten ins Rennen. Bopp sitzt allerdings erst seit zwei Jahren im Stadtrat. Mit seiner beabsichtigten Steuererhöhung um sieben Prozentpunkte sorgte er vor einem Jahr zudem für Widerstand. Künzle vom Thron als «Stadtvater» zu stossen, könnte für Bopp also schwierig werden.

Bauvorsteher haben es schwer

Auch abgesehen von der «Präsidenten-Frage» dürfte der heutige Sonntag interessant werden. Zwar treten alle bisherigen Stadträtinnen und Stadträte wieder an. Die Bauvorsteher haben es in Winterthur aber traditionell schwer. Bei den Wahlen von 2014 und 2018 wurden sie jeweils abgewählt.

In einigen Stunden wird sich also zeigen, ob die Bauvorsteherin Christa Meier (SP), die seit vier Jahren im Amt ist, mit ihren Tempo-30-Plänen genügend Rückhalt geniesst.

Drei Kandidierende treten an, um einem Bisherigen oder einer Bisherigen den Sitz abzujagen: FDP-Gemeinderätin Romana Heuberger möchte den 2020 an die GLP verlorenen zweiten FDP-Sitz zurückholen.

Die SVP wiederum lässt gleich zwei Kandidierende antreten: Maria Wegelin, Präsidentin der städtischen SVP, und Gemeinderat Thomas Wolf. Die Partei will nicht nur den im Jahr 2018 an die SP verlorenen Sitz zurückerobern, sondern gleich zwei Sitze holen. Dieses Unterfangen ist wohl aber zum Scheitern verurteilt.

Stärkste Kraft – SP

Bei den Wahlen für das 60-köpfige Stadtparlament stellt sich die Frage, ob dieses weiterhin je nach Thema die Mehrheit wechselt. Bisher spielte die GLP oft das Zünglein an der Waage: Bei finanziellen Fragen tendierte sie zum bürgerlichen Lager, bei grünen Anliegen stimmte sie mit links-grün.

Stärkste Kraft war die vergangenen vier Jahre die SP mit 18 Sitzen, danach folgten die SVP mit 10 Sitzen, die FDP mit 9 und die GLP mit 7 Sitzen. Die Grünen hatten 5 Sitze und die AL 2. Die EVP hielt 4 Sitze, Die Mitte 3 und die EDU und die Piraten hatten je 1 Sitz.

Keystone-SDA/Goldküste24