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Freizeit
13.02.2022

Neuheit: Skiliftschlitteln im Brunni

Mit einer Spezialvorrichtung werden die Schlitten an die Skiliftbügel gehängt. Bild: zvg
Im Skigebiet Brunni-Alpthal sind seit dieser Saison sogenannte Skilift-Schlitten unterwegs. Mit einer Spezialvorrichtung können sie am Skiliftbügel eingehängt werden. So wird das Bergauffahren leicht gemacht.

Die Skiferien stehen vor der Tür und manche Familie fragt sich, wohin sie zum Schneespass fahren soll. Grosse Gebiete locken mit vielen Pistenkilometern, aber gerade auch kleinere Gebiete warten mit attraktiven Neuerungen auf.

So wurde letzte Saison im Skigebiet Brunni das Skiliftschlitteln getestet und auf diese Saison fix eingeführt. Dabei werden die am Ort vorhandenen Schlitten mit einer Spezialvorrichtung an die Skiliftbügel gehängt. Die Schlittler können sich so vom Skilift Brunni in die Höhe ziehen lassen und anschliessend den 600 Meter langen Schlittelweg hinunterrauschen.

Patentierte Vorrichtung

Die Haken der patentierten Konstruktion sind fix am Schlitten angebracht,weshalb es nur möglich ist, mit den zur Verfügung gestellten Schlitten den Skilift zu benützen. «Während der Bergfahrt hält man die Vorrichtung und oben angekommen lässt man sie los», sagt Raphael Auf der Maur, Geschäftsführer Skilift Brunni Tourismus GmbH. Ausserdem sind die Schlitten zwischen den Kufen mit einer Rückfahrsperre, ähnlich Stoppern bei den Ski, ausgerüstet. «Damit kann das Zurückrutschen auf dem Skilift bei versehentlichem Öffnen der Spezialvorrichtung verhindert werden», erklärt Auf der Maur. Wichtig für die Abfahrt ist zudem die gute Handbremse, die ebenfalls in allen Schlitten eingebaut ist. Gemäss Skigebiet Brunni-Alpthal ist somit der Transport am Skilift einfach und sicher.

In allen Schlitten des Skigebiets Brunni-Alpthal ist eine gute Handbremse für die Abfahrt eingebaut Bild: zvg

Das Nachtschlitteln mit Flutscheinwerfern wird am Skilift Brunni schon seit etwa zehn Jahren betrieben. Es habe praktisch nie schwere Unfällegegeben dabei, bestätigt Auf der Maur. Bis am Freitag, 4. Februar, eine Frau im Bereich der Talstation sehr schnell unterwegs war und neben die Piste geriet. Sie musste mit der Rega in ein Spital geflogen werden.

«Man muss beim Wintersport eine gewisse Vorsicht walten lassen.»
Raphael Auf der Maur, Geschäftsführer Skilift Brunni Tourismus GmbH

Erstes Gebiet der Schweiz

Das Schlitteln birgt also durchaus auch Gefahren, denen man sich bewusst sein muss. Das Nachtschlitteln findet auf der Skipiste statt, während das Skiliftschlitteln bei Tag auf einer separaten Strecke abgehalten wird, damit die Skifahrer nicht gestört werden. «Manche unterschätzen vielleicht das Tempo beim Schlitteln», glaubt Auf der Maur. Deshalb empfiehlt er allen, die schlitteln, wie beim Skifahren einen Helm zu tragen. Was beim Skifahren gelte, gut ausgerüstet zu sein, gelte auch beim Schlitteln. «Man muss beim Wintersport eine gewisse Vorsicht walten lassen.» Im Übrigen hat eine vom Kanton beauftragte Kontrollstelle die Vorrichtungen an den Schlitten abgenommen und es haben Besprechungen mit Experten stattgefunden.

In Österreich wird das Skiliftschlitteln schon praktiziert. In der Schweiz ist Brunni-Alpthal das erste Gebiet. «Vielleicht werden andere folgen, bei uns jedenfalls ist es schon recht beliebt», schliesst Auf der Maur.

Urs Attinger, Redaktion March24 & Höfe24/Goldküste24