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Gesundheit
13.02.2022

Kinder werden immer häufiger gegen Hepatitis B geimpft

Insgesamt 54 Prozent der Schwyzer Schulkinder sind gegen Hepatitis B geimpft. Zum Vergleich: Im Schuljahr 2014/15 waren es 33 Prozent. Bild: Silvia Gisler
Im Rahmen der schulärztlichen Untersuchung wurden im vergangenen Schuljahr knapp 500 Impfungen verabreicht. Die Durchimpfungsrate gegen Hepatitis B war in den letzten fünf Jahren noch nie so hoch.

Impfen ist in Zeiten von Corona zu einem wahren Politikum geworden. Die Meinungen gehen himmelweit auseinander. Das ist aber nichts Neues: Schon vor Beginn dieser als Pandemie bezeichneten Lage, waren Impfungen nicht unbestritten. Dies zeigen Zahlen und Fakten des kantonalen Schulgesundheitsdienstes (SGD). Dieser hält in seinem Bericht zu den Schuljahren 2014/15 fest, dass «der Kanton Schwyz dem schweizerischen Durchschnitt von 70 Prozent weiterhin deutlich hinterherhinkt ». Dabei nimmt er Bezug auf die Impfrate gegen Hepatitis B, die im Kanton dazumal bei 33 Prozent lag.

Obschon die Hepatitis-Impfung damals wie heute nicht vom Schulgesundheitsdienst durchgeführt wurde, setzte er sich zum Ziel, durch Information und Aufklärung der Eltern die Durchimpfungsrate zu steigern. «Eine schwere Aufgabe bei der grossen Zahl von Impfgegnern im Kanton Schwyz», hiess es damals.

Durchimpfungsrate deutlich erhöht

Seither sind mehr als sechs Schuljahre vergangen. Dank einer Anpassung des Impfplans und der Verfügbarkeit einer Sechsfach-Impfung bei Säuglingen, welche die Hepatitis B-Impfung enthält, wurde das Ziel auch erreicht. Ausser der Bezirk Gersau haben nämlich alle ihre Durchimpfungsrate von damals deutlich erhöht. Einsiedeln gar mehr als verdoppelt. Spitzenreiter sind jedoch die zwei Ausserschwyzer Bezirke March (68 Prozent) und Höfe (64 Prozent). Sie liegen deutlich über dem kantonalen Wert von 54 Prozent und nur knapp hinter dem nationalen Durchschnitt von 70 Prozent.

Was ist Hepatitis B?

Die Hepatitis B ist eine Entzündung der Leber, welche durch die Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus hervorgerufen wird. Das Virus wird durch Körperflüssigkeiten übertragen; am häufigsten beim Geschlechtsverkehr oder beim Kontakt mit Blut. Das Risiko für die Entwicklung einer chronischen Leberentzündung ist am grössten bei einer Ansteckung im ersten Lebensjahr. Sie kann zu Spätfolgen wie Leberzirrhose oder Leberkrebs führen.

Die vollen 100 Prozent erreicht

Wer nun aber glaubt, dass sich die steigende Impftendenz bei Hepatitis B auch bei den übrigen empfohlenen Impfungen widerspiegelt, der irrt.

Impfungen gegen Diphtherie, Starrkrampf, Keuchhusten und Kinderlähmung sind im Kanton Schwyz in den letzten sechs Jahren nämlich um drei Prozent zurückgegangen. Während fünf Bezirke rückläufige Zahlen aufweisen, gibt es eine Ausnahme: Und zwar der Bezirk Gersau, der eine um fünf Prozent höhere Durchimpfungsrate bei den Jugendlichen aufweist als damals – und aktuell mit 100 Prozent Platz 1 belegt. Mit grossem Abstand folgen erst die Bezirke Höfe (2020/21: 73 Prozent – 2014/15: 79 Prozent), March (72/73), Küssnacht (71/81), Schwyz (67/21) und Einsiedeln (67/68). Damit liegen aber alle Bezirke noch mehr oder weniger im kantonalen Schnitt von 70 Prozent.

Zehn Prozent weniger geimpft

Gegen Masern, Mumps und Röteln – kurz MMR – sind aktuell 80 Prozent aller Jugendlichen der zweiten Klasse der Sek 1 im Kanton Schwyz vollständig geimpft. Im Schuljahr 14/15 waren es 83 Prozent und somit leicht mehr als heute. Auf den ersten Blick scheint dies keine grosse Veränderung zu sein. Wenn man aber die Impfrate der Bezirke respektive der Schuljahre vergleicht, dann sind da doch beachtliche Unterschiede festzustellen. So waren in Einsiedeln im letzten Schuljahr elf Prozent weniger Jugendliche (69 Prozent) vollständig geimpft als noch vor sechs Jahren. In den Höfen waren es mit 82 Prozent zehn Prozent weniger und in der March mit 80 Prozent sieben Prozent weniger Jugendliche. In Schwyz (83 Prozent) waren es drei Prozent weniger Durchgeimpfte, in Gersau mit 100 Prozent gleich viele und in Küssnacht mit neu 86 Prozent gar zwei Prozent mehr. Man darf gespannt sein, wie sich die Impfraten in den Bezirken in Zukunft entwickeln werden.

Hinweis

Die Zahlen, die in den Berichten des SGD präsentiert sind, entsprechen nicht dem tatsächlichen Impfstatus im Kanton Schwyz, sondern der Impfrate der vorgelegten Impfpässe. Die Anzahl der fehlenden Impfpässe unterliegt Schwankungen.

Silvia Gisler, Redaktion March24 & Höfe24/Goldküste24