Der in Schindellegi wohnhafte Jean-Claude Biver gilt als Grandseigneur der Schweizer Uhrenindustrie. Bevor er sich in den Höfen niederliess, leitete er das Geschick von mehreren Luxus-Uhrenmarken wie Hublot und Tag Heuer.
Nach mehreren Jahren im Ruhestand plant der 73-Jährige ein Comeback. Er spüre den Frühling in den Knochen, sagte Biver am letzten Freitag im Westschweizer Radio RTS. Deshalb werde er nochmals aktiv, um eine neue Uhrenmarke zu schaffen. Der Name dafür soll JC Biver sein. «Mein Name ist wertvoll und wird respektiert», so Biver.
Kurswechsel als bewährte Strategie
Bereits 1982 begann er mit Jacques Piguet die Marke Blancpain, die seit 1956 inaktiv war, aber zu den weltweit ältesten Uhrenherstellern gehört, wieder aufzubauen. Zehn Jahre später verkaufte Biver die Marke für 60 Millionen Franken an die Swatch Group. Er trat in das Managementteam von Nicolas Hayek ein. Für die Marke Omega war Biver vor allem im Bereich Marketing verantwortlich für Produktplatzierung, zum Beispiel in James-Bond-Filmen. Er konnte Prominente wie Cindy Crawford, Michael Schumacher oder Pierce Brosnan gewinnen, «seine» Uhren zu tragen.
Ab 2003 machte sich Biver Hublot zur Aufgabe. Er erklärte seine Strategie einmal wie folgt: Bei einer Segelregatta mache es keinen Sinn, mit der zweitbesten Yacht im Kielwasser der besten zu fahren. «Sie können die Yacht vor Ihnen nicht überholen.» Es gebe nur eines, um doch zu gewinnen: einen ganz anderen Kurs zu wählen.