Die Eltern von Matthias W. Fischer suchten in ihrer Hilflosigkeit bei der katholischen Kirche Zuflucht.
Ein Priester, der für die Betreuung der Flüchtlinge zuständig war, nutzte das Abhängigkeitsverhältnis schamlos und brutal aus. Matthias als das vierte Kind der Familie war massiver sexualisierter Gewalt durch ein Netzwerk pädophiler Priester ausgeliefert.
Matthias W. Fischer beteiligt sich in seinen künstlerischen Arbeiten am Diskurs um den sexuellen und psychischen Machtmissbrauch im Raum der Kirchen und religiösen Bewegungen. Seine Kunst versteht er als einen radikalkritischen Widerstand. Er lässt sich nicht als Opfer öffentlich vorführen. In seinen Videoarbeiten setzt er sich mit der Bigotterie klerikaler Selbstverständlichkeiten provozierend auseinander.
Er stellt seine Bilder, Videoarbeiten und Installationen von Mai bis Oktober im Pavillon auf Boldern aus und wird während der Ausstellungszeit von Anfang Mai bis Ende Oktober sein Atelier in den Pavillon auf Boldern zügeln. Besucher/innen können ihm beim künstlerischen Arbeiten über die Schultern schauen.