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Uetikon am See
18.05.2022

Das neue Gemeindebuch ist da!

Das Buch ist im Gemeindehaus und in der Bibliothek erhältlich. Bild: Goldküste24, uetikonamsee.ch
Mit dem Titel «Uetikon am See – Zwischen Wandel und Kontinuität 1980 bis 2020» zeigt das 289 Seiten umfassende Buch spannende Geschichten von Zeitzeugen sowie prächtige Dorffotografien.

Das neue Uetiker Gemeindebuch zeigt die letzten vierzig Jahre Geschichte – vom Baumboom bis zum Chemieareal auf.

Der Berliner Kunsthistoriker Thomas Kain stellte fest, dass Uetikon am See eine jährliche Abwanderung von mehr als 400 Personen im Schnitt hat. Er war selber überrascht.

Thomas Kain ist auch noch Verleger und wohnt seit 2013 in Uetikon am See.

Verkaufsstellen

  • Gemeindehaus Uetikon am See, Bergstrasse 90
  • Bibliothek Uetikon am See, Bergstrasse 105

Preis: CHF 35.00

Aus den Anfängen der Chemischen Fabrik

Die Patrons, die Gebrüder Schnorf, der Chemischen Fabrik Uetikon suchten 1860 innert zwei Wochen per Inserat Baufirmen für «Erd-, Maurer-, Zimmermanns- und Steinbauer-Arbeit». Ein bedeutender Ausbau ihres Unternehmens stand bevor.

Dafür musste dem Zürichsee mit dem Einverständinis des Kantons Land abgerungen werden. Das Unternehmen, das 1818 als kleiner Gewerbebetrieb gegründet wurde, konnte nur in eine Richtung wachsen, in den See hinaus.

Das Land wurde zuerst aufgeschüttet und ab 1862 bis 1865 entstanden die Erweiterungsgebäude beim heutigen Hafen. Weitere Etappen folgten von 1893 bis 1896 sowie von 1913 bis 1918.

1818 als kleiner Gewerbebetrieb gegründet. Bild: Pixabay

Beitrag zur Landesverteidigung

Die Chemiefabarik konnte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit der Einführung der Düngermittelproduktion im Jahr 1881 rasant wachsen. Zuvor stellte die Fabrik vor allem Schwefelsäure für die Textilindustrie her. Die Nachfrage der Landwirtschaft nach Dünger war aber sehr gross.

Während des zweiten Weltkrieges, als die Schweiz wirtschaftlich vom Ausland abgeschnitten war, stieg der Bedarf an chemischen Produkten besonders stark. Damit «leistete die Fabrik einen beachtlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Landesvereidigung» berichtet die Uetiker Dorfchronik 1983.

«Kathedrale der Industriegeschichte»

Nach dem Krieg expandierte das Unternehmen, allerdings konnte die Fabrik sich in Uetikon nicht mehr ausdehnen, weshalb sie mit einem Teil der Produktion im Aargau begann.

Architektonische Veränderungen gab es nicht mehr, doch die Bauten aus den ersten hundert Jahren überdauerten die Zeit und sind zum Wahrzeichen von Uetikon geworden.

Das Fabrikareal wurde 2012 im Inventar der schützenswerten Ortsbilder von nationaler Bedeutung aufgenommen – als «Kathedralen der Industriegeschichte».

Gemeinde Uetikon am See/Patricia Rutz, Goldküste24