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Kanton
01.06.2022

Geflüchtete in die unterirdische Zivilschutzanlage

Kommende ukrainische Flüchtlinge müssen in Winterthur voraussichtlich in unterirdische Unterkünfte ziehen. Dies, obwohl die Bundesasylzentren noch nicht ausgelastet sind. (Symbolbild) Bild: KEYSTONE/EDDY RISCH
Die Stadt Winterthur braucht möglicherweise bald zusätzliche Betten für ukrainische Flüchtlinge. Die Winterthurer kritisieren den Bund, machen gleichzeitig die unterirdische Zivilschutzanlage Matte bereit.

Die Zivilschutzanlage wurde vollständig eingerichtet und kann innert weniger Tage in Betrieb genommen werden, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte. In der Anlage unter dem Schulhaus Mattenbach können ungefähr 80 Erwachsene, nicht vulnerable Personen übergangsmässig untergebracht werden. Ein Bezugsdatum steht noch nicht fest, weil sich die Situation laufend ändern kann.

Deutliche Kritik am Bund

Eine Zivilschutzanlage ohne Tageslicht ist keine optimale Lösung für Geflüchtete - dies findet auch die Stadt Winterthur. Es sei bedauerlich, das voraussichtlich unterirdische Unterkünfte bezogen werden müssten, obwohl die Bundesasylzentren nicht ausgelastet seien.

Der Bund leiste ohnehin "keinen wesentlichen Anteil an die Erstunterbringung" der Geflüchteten, kritisiert die Stadt in ihrer Mitteilung. Diese Aufgabe werde praktisch vollständig an Kantone, Städte und Gemeinden delegiert. Aktuell sind bei der Sozialberatung Winterthur 659 geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer gemeldet.

Damit jenen, die unterirdisch in einer Zivilschutzanlage untergebracht werden, nicht zusätzlich die Decke auf den Kopf fällt, organisiert die Stadt ein Programm mit Tagesstrukturen und Beschäftigungsmöglichkeiten. Die Stadt ist zudem nach wie vor auf der Suche nach längerfristigem, oberirdischem Wohnraum.

Keystone-SDA/Goldküste24