Derzeit beklagt die Praxis am Bahnhof in Rüti einen akuten Ärztemangel. Schuld daran seien die seit 1. Januar 2022 geltenden Einschränkungen, wenn es um die Anstellung von Fach- und Assistenzärzten geht. «Die Voraussetzungen wurden derart drastisch verschärft, dass es unmöglich ist, geeignetes Personal zu finden», sagt Karin Neuhaus, Medienverantwortliche der Praxis am Bahnhof.
Die Folge davon sei, dass Patienten abgewiesen, die Öffnungszeiten angepasst und Praxen geschlossen werden müssen. «Ärzte leiden unter der Mehr- respektive Überbelastung und landen im Burnout, was den Mangel verschärft», so die Praxis weiter.
Auch wüssten sie nicht, wie sie die sich anbahnende Corona-Welle bewältigen soll. «Die Regierung in Bern scheint das nicht zu interessieren. Den kantonalen Behörden sind die Hände gebunden.»
Anstellung nur mit 3-jähriger Weiterbildung
Mit der neuen Regelung dürfen Fachärzte nur angestellt werden, wenn diese eine dreijährige Weiterbildung in der Schweiz auf ihrem Fachgebiet absolviert haben. Neu hinzu komme die Bestimmung, dass Assistenzärzte und Assistenzärztinnen ausschliesslich zur effektiven Weiterbildung und nur genau für die bewilligte Zeit in der entsprechenden Arztpraxis arbeiten dürfen.