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31.07.2022

Im Garten ist was los!

Auch kleine Igel werden gross und verlassen das Zuhause. Bild: Patricia Rutz
Ein Sommergarten ist voller Überraschungen vor allem, wenn man eine Igelfamilie beherben darf oder durfte. Die kleinen Igel sind unterdessen flügge geworden und Mama-Igel ist auch ausgeflogen.

Ein wilder Garten als Platz für allerlei Kleintiere. An heissen Tagen hört man viele Bienen summen, wunderschöne Schmetterlinge finden den ruhigen wunderschönen Garten und umfliegen die Blumen, nach dem Regen kommen nicht immer gewünschte Schnecken. Auch eine Igelmama suchte sich diesen Garten aus, um ihre Kleinen aufzuziehen, bis sie genug gross waren, um selbst ihr Igelleben in die Hand zu nehmen.

Es war ein Vergnügen, während ein paar Wochen die Igelmama und die Kleinen zu beobachten. Nein, sie kamen nicht nur, wenn es dunkel wurde. Am helllichten Tag erkundeten sie ihr temporäres Zuhause und brachten viel Freude in den Privatgarten.

Kommen sie wieder?

Eines Tages fand ein Igeli Gefallen unter der Feuerschale. Ich hörte ein ständiges Rascheln unter der Feuerschale und war leider zu voreilig und hob die Feuerschale vom Halter. Das Igeli fand das nicht lustig, war schockerstarrt und rührte sich erst nach einer Weile wieder vom Fleck.

Unterdessen sind die witzigen Kleinen ausgeflogen und Igelmama auch. Leider, denn es war am Tag, abends und in der Nacht ein schönes Beobachten des lustigen Treibens. Fast etwas wehmütig schauen wir die Fotos und die kleinen Filme an. Doch, wer weiss, vielleicht kommt die Igel-Mama oder eines der Kleinen zurück und zieht wieder ihre Brut auf. Wir würden uns sehr freuen.

  • Aus Tier im Garten

Die Geschwister bleiben zusammen

Nach einer Tragzeit von rund 35 Tagen bringt die Igelmutter ihre Jungen zur Welt. Ein Wurf besteht meist aus 2 bis 7 Jungtieren.

Wenn die Kleinen etwa 3,5 Wochen alt sind, verlassen ohne ihre Mutter das Nest, um die Gegend zu erkunden. Die Mutter befindet sich immer in der Nähe, denn sie säugt die Jungtiere noch.

Etwa 2,5 Wochen später mit einem Alter von 6 Wochen müssen die kleinen Igel für sich selbst sorgen. Dies bedeutet, sie verlassen dann auch das Nest und ihre Mutter. In der ersten Zeit bleiben die Geschwister zusammen, bis sie langsam ihre eigenen Wege gehen.

Auch den Schnecken gefällt's. Bild: Patricia Rutz

Für Winterspeck sorgen

Ältere Igel beginnen schon im September mit dem Bau von laubgepolsterten Winternestern. Diese findet man zumeist an wettergeschützten Stellen im Garten, und ist der wichtigste Teil im Igeljahr, damit das Tier eine Überlebenschance hat. Den Bau des Nestes übernehmen meist die Männchen, denn die Weibchen sind durch die Aufzucht der Jungtiere stark geschwächt. Man kann ihnen jetzt wieder ein wenig Katzenfutter hinstellst, werden sie es dankbar annehmen. Manchmal kommt es vor, dass sich auch junge Igel einfinden.

Oft zu spät

Im November suchen gerade die jungen Igel noch nach etwas Fressbarem. Der Erfolg ist meist sehr gering. Nur ihr Instinkt sagt ihnen, dass sie den Winter nur mit einem guten Fettpolster überleben. Aus diesem Grund bauen sie ihr schützendes Nest häufig zu spät und vielfach auch recht unordentlich. Dies ist einer der Gründe, warum so viele Igel den Winter nicht überleben.

Der Nestbau

Spätestens ab Oktober bis in den Dezember hinein beginnen die Igel mit dem laubgepolsterten Nestbau an einer wettergeschützten Stelle. Im Grunde stellt der Igel an sein zu Hause nur wenig Ansprüche. Ihm reichen genügend Futter und ein paar Verstecke, die als Tagesnest dienen. In Wald und Wiese findet er meist nicht das Richtige, weshalb er sich oft in Parks, Gärten und auf Friedhöfen einfindet.

Von November bis in den März des nächsten Jahres hält der Igel seinen Winterschlaf. Seine Körperfunktionen werden dabei auf ein Minimum reduziert.

Die Körpertemperatur sinkt von 36 Grad auf etwa 5 Grad. Ihre Herzfrequenz von 180 bis 250 Schlägen pro Minute sinkt auf 8 bis 20 Schläge. Die Atemfrequenz reduziert sich von 40 bis 50 Atemzügen auf 3 bis 4.

Die Männchen beginnen meist schon Anfang November mit ihrem Winterschlaf. Während die Weibchen, je nach Witterung länger aktiv sind. Der Igel wacht während seines Winterschlafes immer wieder auf, verlässt jedoch nur selten, das sichere Nest.

Patricia Rutz/Goldküste24