- Kolumne von Dr. Philipp Gut
Mitten in der aktuellen sommerlichen Schönwetterperiode sprechen der deutsche Justizminister Marco Buschmann (FDP) und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) von «Winterreifen» und «Schneeketten». Es sind verharmlosende Code-Wörter für die nächste Massnahmen-Welle, die bereits im September anrollen wird – mit 3G-Regeln in Innenräumen, einer Nachweispflicht, dass man ständig frisch geimpft ist und mit einer Maskenpflicht für alle anderen.
Gesundheitsminister Lauterbach wolle damit «die Impfkampagne mit für neue Varianten angepassten Impfstoffen ankurbeln», meldete der «Spiegel». Dabei machte Lauterbach gleichzeitig Schlagzeilen, weil er trotz vierfacher Impfung Corona hat. Noch Fragen?
Gesundheits-Taliban-System in der Endlosschlaufe
Während in Deutschland kein Zug rechtzeitig ankommt, ist der autoritäre Massnahmen-Staat pünktlich zurück. Die Spaltung der Gesellschaft geht weiter. Die Freiheit kommt wieder unter die Räder. Bald auch in der Schweiz?
Wir müssen uns jetzt entscheiden: Wollen wir wirklich ein staatliches Gesundheits-Taliban-System in der Endlosschlaufe einführen? Wollen wir die Marionetten der Minister sein? Wollen wir Bürger der ersten und der zweiten Klasse schaffen? Wollen wir eine Türsteher-Demokratie, in der ich reindarf, aber du nicht, weil ihm deine Nase nicht gefällt oder weil du das Handicap hast, einfach gesund zu sein?
Eigenverantwortung statt Nanny-Staat
Wie wär’s denn, wenn wir das entschärfte Coronavirus wie jedes andere Virus behandeln würden? Wenn wir die Freiheit und die Grundrechte achteten? Wenn wir auf Eigenverantwortung setzten statt auf den Nanny-Staat?
Ob Berlin, Brüssel oder Bern: Die westlichen Regierungen gefallen sich darin, die autoritären Regimes von Moskau bis Peking zu kritisieren (während sie gleichzeitig mit ihnen Geschäfte machen). Vielleicht wäre es hilfreich, vor der eigenen Türe zu kehren – und die autoritären Anwandlungen unter dem Deckmantel des Gesundheitsschutzes ein für alle Mal abzustellen.