«Seit die Ameos-Gruppe die Klinik führt, haben wir Probleme im Personalbereich», sagt Ruth Miskovic, die Präsidentin der Sektion Schwyz der Gewerkschaft VPOD, gegenüber dem «Boten der Urschweiz».
Und damit spricht sie eine Geschichte an, welche weit über die Kantonsgrenze für Schlagzeilen sorgte: Gleich sieben Assistenzärzte und -ärztinnen reichten diesen Sommer ihre Kündigung beim Ameos Spital Einsiedeln ein – und zwar alle gleichzeitig. Was läuft da schief?
Forderungen des Personals ignoriert
Wie Miskovic erklärt, habe es schon vor der Kündigung der Fachkräfte Probleme gegeben. So hätten die Angestellten von Anfang an einen Gesamtarbeitsvertrag gefordert, den sie aber nie erhalten hätten: «Sie wurden und werden entweder immer wieder vertröstet oder nicht ernst genommen.»
Ausserdem sei den Pflegehilfen nicht nur gekündigt worden, das Spital habe sie postwendend freigestellt.
Obligatorische Weiterbildungen nicht gewährt
Weiter heisst es, dass berufliche Weiterbildungen nicht gewährt wurden, obwohl diese für Assisstenzärtinnen und -ärzte vorgeschrieben sei.
Konfrontiert mit den Vorwürfen folgt seitens des Ameos-Spitals nicht viel: «Wir bitten um Verständnis, dass wir interne Abläufe und Fragen nicht in der Öffentlichkeit diskutieren können», erklärt Andres C. Nitsch, Bereichsleiter Kommunikation und Marketing. Nicht zuletzt aus Datenschutzgründen würden Kündigungen nicht kommentiert.
Leistungsauftrag erfüllen
Miskovic appelliert an die Politik: Die Regierung habe einen Leistungsauftrag zu erfüllen, selbst wenn es sich, wie beim Ameos-Spital um eine private Institution handle.
Martina Trütsch, Vorsteherin des Amtes für Gesundheit, sagt dazu: «Wir sind kontinuierlich mit allen kantonalen Spitälerin im Austausch. Zum Inhalt der Leistungsaufträge oder Fragen zum Arbeitsverhältnis äussern wir uns aber nicht.»