Home Region Schweiz/Ausland Sport Rubriken Magazin Agenda
Kanton
20.08.2022

Mietpreise für Wohnungen am Zürichsee gesunken – aber?

Trotz gesunkenen Preisen bleiben die Mietwohnungen in der Zürichseeregion überdurschnittlich teuer. Bild: pexels // PhotoMIX Company
Eine Preisauswertung von Mietwohnungen am Zürichsee zeigt: Während der letzten Jahre sind die Preise gesunken.

Steigende Mietpreise trüben derzeit viele Menschen, welche auf der Suche nach einem Zuhause sind. Wie eine Auswertung des Immobilienberatungs- und Forschungsunternehmens Fahrländer Partner Raumentwicklung zeigt, verhält sich die Preissituation am Zürichsee aber anders als erwartet: Die Preise seien seit Herbst 2016 tendenziell gesunken.

Preissenkung um ungefähr 5 Prozent

Werfen wir einen Blick in die Region, an das linke Zürichseeufer: Im Bezirk Horgen betragen die durchschnittlichen Mietkosten für eine 3- bis 3.5-Neubauwohnung rund 2328 Franken. Noch vor sechs Jahren, also 2016, kostete eine Neubauwohnung derselben Grösse rund 2455 Franken (Diskrepanz gegenüber 2016: - 5 Prozent). Für eine 3- bis 3.5-Altbauwohnung zahlt derzeit rund 1542 Franken.

Ähnlich zeigt sich die Situation auch an der «Goldküste». Hier berägt die Miete für genannte Wohnungsgrösse eines Altbaus aktuell 1790 Franken. Im Gegansatz zu 2016 ist hier der Mietpreis um fast 5 Prozent gefallen.

Überdurchschnittliche Preise trotz Senkung

Auf Anfrage der «Zürichsee-Zeitung» relativiert Natalie Imboden, Generalsekretärin des Mieterinnen- und Mieterverband Schweiz, die Daten: Die Mietkosten in der Zürichseeregion seien weiterhin sehr hoch – und im Verlgeich mit anderen Regionen weit über dem Durchschnitt.

Weiter führt sie aus, dass die Preise der bereits vermieteten Wohnungen, seit Jahren nur nach oben stiegen. Einen möglichen Grund, dass der Kurs der angebotenen Mietwohnungen in den letzten Jahren nicht weiter gestiegen sei, sieht Imboden in der eingeschränkten Mobilität während der Corona-Zeit: «Während der Pandemie wollten weniger Leute umziehen.»

Mietwohnungen attraktiver als Wohneigentum

Laut der Generalsekretärin wären jetzt wieder mehr Menschen auf Wohnungssuche. Und wer sich aktuell durch die Anzeigen klickt, wird nichts von einer Mietzinssenkung gemerkt haben – im Gegenteil.

Mit der erhöhten Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt erwartet Imboden, dass die Mietpreise weiter steigen werden. Ein Problem dafür sei zum einen, dass weniger Neubauprojekte realisiert würden oder diese dann nicht erschwingling genug seien, um die Nachfrage abzudecken.

Dominik Matter von Fahrländer Partner Raumentwicklung erklärt gegenüber der Zeitung, dass Mietwohnungen durch die steigenden Hypozinsen zugleich attraktiver als Wohneigentum würden – und dies wiederum bedrängt das ohnehin schon knappe Angebot von Mietwohnungen noch mehr.

March24 & Höfe24/Goldküste24