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Kanton
10.09.2022

Tiefenlager – Klare Forderungen der GRÜNEN

Die Ansprüche betreffen die Sicherheit von Mensch und Natur. (Symbolbild) Bild: srf.ch
Mit dem Entscheid der Nagra für ein atomares Tiefenlager in der Region Nördlich Lägern kommt eine grosse Belastung auf den Kanton Zürich und die ansässige Bevölkerung zu. Die GRÜNEN haben höchste Ansprüche.

Und zwar an die Sicherheit von Mensch und Natur und stellen klare Forderungen an den weiteren Planungsprozess: Atomausstieg, explizite Abbruchkriterien, externe wissen-schaftliche Überprüfung und ständige Rückholbarkeit sind die Bedingungen.

Für die Grünen Kanton Zürich ist klar: Die Schweiz muss Verantwortung für die eigenen atomaren Abfälle übernehmen – für Abfälle, die die GRÜNEN nie wollten. Das Kernener-giegesetz schreibt vor, dass der hochradioaktive Müll im Inland gelagert werden muss, und das ist richtig so. Deshalb nehmen die Grünen Kanton Zürich den Standort-vorschlag der Nagra für ein atomares Tiefenlager in der Region Nördlich Lägern zur Kenn-tnis.

Weltweit kein Tiefenlager in Betrieb

Was es jetzt braucht, ist die kontinuierliche und kritische Beo-bachtung des weiteren Prozesses. Die Grünen Kanton Zürich werden auf ihre jahrzehntelange Erfahrung und Kompetenz in der Atompolitik zurückgreifen können. Wir stellen höchste Ansprüche an Sicherheit und technische Machbarkeit des Tiefenlagers und wir stellen höchste Ansprüche an den Schutz der Bevölkerung und Umwelt vor den massiven Emissionen des Oberflächenbetriebs. Wir sind solidarisch mit der Bevölkerung in den unmittelbar betroffenen Zürcher Gemeinden Stadel, Weiach, Zweidlen und Glattfelden. Weltweit ist auch nach über 50 Jahren Atomkraft noch immer kein atomares Tiefenlager in Betrieb.

Hochgefährliche Hypothek

Der aktuelle Standortvorschlag der Nagra bedeutet darum nicht, dass das Tiefenlager tatsächlich einmal gebaut werden kann. Ebenso darf der Entscheid nicht zur voreiligen Annahme führen, dass radioaktiver Müll dereinst kein Problem mehr sein wird. Er bleibt eine hochgefährliche Hypothek für unzählige Generationen nach uns.

Klare Bedingungen

Klare GRÜNE Bedingungen an den weiteren Prozess Vor diesem Hintergrund stellen die GRÜNEN Kanton Zürich klare Bedingungen an den weiteren Planungsprozess:

  • Es braucht einen verbindlichen Ausstiegsplan aus der Atomenergie. Die Schweizer AKW hinterlassen jährlich 60 Tonnen Atommüll. Man kann kein Tiefenlager projektieren, wenn man nicht weiss, wie gross der Müllberg am Ende ist.
  • Der Planungsprozess für das Tiefenlager muss explizit formulierte Abbruchszenarien enthalten, für den Fall, dass der Standort Nördlich Lägern sich nicht als beste Lösung herausstellt oder das Lager technisch nicht machbar ist.
  • Der Kanton Zürich muss als Standortkanton ein eigenes Expertengremium bilden, welches die Forschungsberichte der Nagra und die technische Machbarkeit des Tiefenlagers unabhängig begutachtet (Verstärkung AG SiKA/KES).
  • Die ständige Rückholbarkeit des radio-aktiven Mülls ist stets einzuplanen, sie muss auch nach dem Verschluss Lagers immer möglich sein.
  • Die Bevölkerung und die Umwelt in der betroffenen Region müssen vor schädlichen Emissionen durch den Oberflächenbetrieb geschützt werden. Weitere Lasten wie die heisse Zelle zur Umverpackung des radioaktiven Materials sind – so weit es die Sicherheit zulässt – in einer anderen Region zu platzieren.
  • Bei Einbussen der Lebensqualität in der Region Nördlich Lägern müssen die betroffenen Einwohnerinnen und Einwohner und die Gemeinden abgegolten werden. Nachweisbare Wertverluste sind zu kompensieren.
Die GRÜNE/Goldküste24