Spirig und alle anderen rund 7500 Läuferinnen und Läufer hatten am Samstag Glück: Ab und zu zeigte sich bei frischen Temperaturen sogar die Sonne – und zumindest auf der Zielgeraden im Zentrum Usters blies ein kräftiger Rückenwind.
Abschiedslauf wird zum «Walk of Fame»
Spirigs Abschiedslauf wurde zum «Walk of Fame», jede der Kilometertafeln beschrieb einen ihrer Karriere- oder Lebensschritte. «Das hat mich unheimlich motiviert», sagte die 40-Jährige im Ziel. «Als es bei Kilometer elf hiess <2013, Hurrah, Yannis kommt zur Welt>, gab mir das den nötigen Schub, wieder zu den Führenden aufzuschliessen.»
Spannendes Duell zum Schluss
Die Zürcher Unterländerin schloss nicht nur auf, sondern setzte sich mit der Äthiopierin Serkalem Mengiste ab und lieferte sich mit dieser auf dem letzten Kilometer ein spannendes Duell. Mengiste siegte schliesslich in 1:15:08 Stunden, Spirig aber überraschte sich mit einer persönlichen Bestzeit selber (1:15:14). Sie kehrte nach dem Zieleinlauf nochmals um und klatschte mit den zahlreichen Zuschauern ab. «Deshalb habe ich den Greifenseelauf als meinen letzten Wettkampf ausgewählt – um mich von meinen Fans zu verabschieden.»
Spirig war sich damit bis zuletzt treu geblieben, sie sagte: «Ich bin einfach der Wettkampftyp, wenn ich starte, nehme ich das auch ernst.» Dass sie nach Wochen, in denen sie das Training ein wenig reduziert hatte, über so gute Beine verfügen würde, hatte sie nicht erwartet. Verglichen mit ihrem Greifenseelauf-Sieg 2019 war sie um über eine Minute schneller, «mein Trainer hatte erwartet, dass ich etwa eine Minute langsamer als damals sein würde.»