Ralph Goldinger
Die Regenwolken rückten am 1. Oktober in den Hintergrund, was bleibt, sind Erinnerungen an ein buntes Treiben und eine lange Schlange zum Wurststand.
Kurz nach Mittag begann sich an diesem Samstag der Vorplatz sowie der urchig- moderne Innenraum des Gasthof Falken bei der Schmiede Wiedikon mit Gästen in Feierlaune zu füllen. In die Szenerie mischten sich rote, blaue und gelbe Farbtöne der farbenfrohen Kostüme der Zunft. Besonders viele Hände geschüttelt und Gespräche geführt hat vor allem einer: Zunftmeister Felix Blumer. Abgesehen von seiner Kleidung stach er durch ein breites Lachen aus der Menschenmenge – die Freude war ihm ins Gesicht geschrieben.
Stadträte loben lebendiges Quartier
Vor dem Grill, wo neben den berühmten «Wiediker Würstli» auch Bratwürste und Gemüsespiesschen an die Gäste verteilt wurden, bildete sich eine kaum endende Menschenschlange. Mitten drin auch Stadtrat Raphael Golta (SP). «Das grosse Interesse an den Feierlichkeiten weist auf die lebendige Dynamik des Quartiers hin», meinte er vergnüglich. Ähnlich sah dies Michael Baumer, wobei der FDP-Stadtrat Anlässe wie diesen als wichtigen Bestandteil der Wiediker Identität sieht: «Die Zünfte sind einfach wichtig für die Zürcher Kultur!»
Um 14.30 Uhr formierte sich der Umzug der Zunft zu Wiedikon– kostümiert und mit Musik. Trotz regnerischer Witterung war die Stimmung froh, im Takt der Trommeln bewegte man sich in Richtung Birmensdorferstrasse. Begleitet von fulminant-euphorischer Blasmusik schlängelte sich der Zug durch die Strassen Wiedikons. Die leuchtenden Trachten spiegelten sich auf dem regenfeuchten Asphalt, während Anwohnende durch geöffnete Fenster dem Spektakel zuschauten und dem Zunftumzug beschwingt zuwinkten.
Positives Fazit
Zunftmeister Felix Blumer zog ein positives Fazit und war glücklich, dass trotz mittelmässigem Wetter ein solcher Ansturm an Gästen zu verzeichnen war: «Es ist schön zu sehen, wie die Zunft zu Wiedikon im Quartier verankert ist und dass auch Vertreter und Vertreterinnen anderer Zünfte mitfeiern. Ich bin zufrieden, die langfristige Planung des Events hat sich gelohnt.»