Per Ende 2022 geht Dr. Jürg Schneider in den Ruhestand und übergibt sein Amt an Dr. med. Alexandra Kochanowski, die seit 2018 am GZO tätig ist, seit 2021 als stellvertretende Chefärztin.
Alexandra Kochanowski sei daher mit der Klinik sowie den medizinischen Bedürfnissen der Frauen im Zürcher Oberland bestens vertraut und sorge zusammen mit ihrem eingespielten Team für Kontinuität, teilt das GZO mit. Dabei könne sie weiter auf Jürg Schneider zählen, der sie als Mentor in ihrer neuen Rolle unterstützen werde.
Von Deutschland über Zürisee und Zürich nach Wetzikon
Die neue Frauenklinik-Chefärztin hat in Greifswald (Deutschland) Humanmedizin studiert und anschliessend am dortigen Institut für Biochemie und Molekularbiologie promoviert. Ihre berufliche Karriere führte sie dann in die Schweiz, wo sie am Spital Männedorf, am Spital Zollikerberg sowie an der Frauenklinik des Universitätsspitals Zürich (USZ) tätig war, bevor sie 2018 als Oberärztin an die Frauenklinik des GZO übertrat.
Nach Stationen als Kaderärztin Frauenklinik und Leiterin Urogynäkologie und operative Gynäkologie, später als Leitende Ärztin Frauenklinik und erste Chefarztstellvertretung, wurde die Endometriose-Spezialistin, die darüber hinaus das gesamte Spektrum der operativen Gynäkologie, der Beckenboden- und Brustchirurgie beherrscht, nun vom Verwaltungsrat zur neuen Chefärztin der Frauenklinik berufen.
Für Prof. Dr. Urs Eriksson, ärztlicher Direktor am GZO, bringt die neue Chefärztin alles mit, was für die erfolgreiche Leitung und Weiterentwicklung der Frauenklinik notwendig ist. Dazu gehören auch der weitere Ausbau des zertifizierten Brustzentrums und der interdisziplinäre Aufbau der Neonatologie Zürich Oberland. «Mit dem Aufbau unserer Endometriose-Klinik hat sie nicht nur herausragende Fachkompetenz, sondern auch ihre Fähigkeiten zur Weiterentwicklung unseres Leistungsspektrums unter Beweis gestellt», so Eriksson.
«Ein Gynäkologe mit Leib und Seele»
«Man muss lieben, was man tut.» – Unter diesem Motto stand das 28-jährige Wirken von Dr. med. Jürg Schneider als Chefarzt der Frauenklinik des GZO. Seine berufliche Laufbahn als Gynäkologe hat ihn über Stationen in Basel, Baden, Luzern und Genf nach Wetzikon geführt, wo er 1995 zum Chefarzt der Frauenklinik berufen wurde.
Mit 37 Jahren und über 5'000 Geburten und Operationen im Rucksack entschied sich Schneider für das Spital in Wetzikon, um dort Patientinnen von der Geburt über alle Lebensphasen bis ins hohe Alter, manchmal auch bis zum Tod zu begleiten.
Am GZO Spital Wetzikon habe er alles gefunden, was er für ein glückliches Berufsleben gebraucht habe: ein durch die Mitarbeitenden stark bestimmtes, positives Arbeitsklima, selbstbewusste, gute Teamplayer und eine sehr offene Kommunikation. «Diesen Entscheid habe ich nie bereut. Es wurde wirklich meine Lebensstelle», so der scheidende Chefarzt.
Nach über 40'000 Operationen und über 25'000 Geburten freue er sich nun, die Verantwortung in die fähigen Hände von Alexandra Kochanowski zu legen.
«Zu Leuchtturm für Frauenheilkunde entwickelt»
Jürg Schneider habe die Frauenklinik am GZO geprägt, dabei die Geburt von Tausenden von Babys betreut und viele Frauen über eine sehr lange Zeit medizinisch eng begleitet. «Das Neugeborene im Gebärsaal, später die Adoleszenz, Zyklus- und Kinderwunschprobleme, Schwangerschaften und Geburten, ‘spätere’ Frauenleiden wie Blutungen, Zyklusbeschwerden, spezielle Erkrankungen wie die Endometriose, Infektionen, Beckenbodenschwäche mit Senkungsbeschwerden oder Harn- und Stuhlinkontinenz fordern uns täglich. Auch die Brust und verschiedene Krebsleiden mit komplexen, erfolgreichen Therapien gehören in unser interessantes Gebiet,» erzählt der scheidende Chefarzt.
«Gerade bei den jüngsten Entwicklungsschritten etwa im Bereich der Endometriose war Alexandra Kochanowski massgeblich beteiligt», so Schneider. Heute könne das GZO alle Krebserkrankungen der Frau kompetent behandeln. Er betont aber auch, dass dies nur dank des eingespielten Teams an Spezialistinnen und Spezialisten möglich sei.