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Gast-Kommentar
Region
20.10.2022
20.10.2022 11:12 Uhr

Platz für über 100 Windkraftanlagen?

Widerstand ist notwendig meint Freie Landschaft Zürich. Bild: Goldküste24
Unsere Landschaft ist bedroht – der Zürcher Regierungsrat plant in seiner neuen Energiestrategie ein Windpotential von 735 Gigawattstunden, das entspricht mehr als 100 Grosswindanlagen.
  • Gastkommentar Freie Landschaft Zürich

Wälder, Berge, Moore, Seen – vielfältige Naturräume machen Zürich zu einem attraktiven Kanton zum
Leben und bieten einer grossen Bevölkerung Freizeitvergnügen und Erholung nach jedem Geschmack.

Die Zürcher Landschaft würde dadurch grossflächig mit Riesenturbinen entstellt. Die möglichen «Eignungsgebiete» werden aktuell im Richtplan festgelegt.

In Diskussion sind die Standorte: Albiskette, Pfannenstiel, Bachtel-Allmen-Kette, die Hügel um Madetswil, Gündisau, Hittnau und Bäretswil, Hörnli, Hirzel, Lägern, Stadlerberg, Irchel, Cholfirst, Dättnau und Stammerberg. Die Baudirektion liess aktuell verlauten, dass bereits Gespräche mit möglichen Standortgemeinden laufen.

Zu wenig Wind, kein Platz

Das Hauptargument gegen Windenergie in Zürich ist das viel zu geringe Windpotential. Zürich gehört zu den Kantonen mit den schlechtesten Windbedingungen in der ganzen Schweiz, und die Schweiz gehört schon zu den windschwächsten Ländern Europas. Dazu kommt, dass der Kanton extrem dicht besiedelt ist und der nötige Platz für die Riesenturbinen fehlt. Bisher ging der Kanton auf Basis einer früheren Windpotentialstudie von 20 GWh jährlich oder 4-6 Windturbinen aus. Die neue Planung von 735 GWh übertrifft nun sogar die Vorgabe des Bundes für den Kanton Zürich von 40-180 GWh um ein Vielfaches.

Kennzahlen Kanton Zürich 2014

Gesamtenergieverbrauch 43'510 GWh
Elektrizitätsverbrauch   8'759 GWh
Windenergie, geschätztes Potential  
Gesamte Schweiz bis 2050, nach AXPO 1000 - 2'000 GWh
Kanton Zürich bis 2050, Windpotentialstudie 2014

20 GWh, neue Planung: 735 GWh – das 36-fache!

Zum Vergleich:  
KVA Hagenholz Stadt Zürich  
Energie durch Kehrrichtverbrennung (2021) 561 GWh
davon Elektrizität (durchschnittlich) 119 GWh
Laufwasserkraftwerk Eglisau-Glattfelden (durchschnittlich) 318 GWh

230 Meter und höher!

Diese Zahlen zeigen deutlich, dass mit Windkraftanlagen trotzdem nur ein kleiner Bruchteil des Strombedarfs gedeckt werden könnte. Mangels Wirtschaftlichkeit generieren sie vor allem hohe Subventionen. Dafür würden aber wertvolle Landschaften zerstört, und es gäbe viele weitere schädliche Auswirkungen auf Menschen, Tiere und die Biodiversität. Die Windenergie kann im Kanton Zürich keinen relevanten Beitrag zur Stromversorgung leisten. Windenergie ist keine Lösung – weder für die drohende Winterstromlücke noch für die aktuelle Energiekrise.

Windkraftanlagen sind unvorstellbar gross – 230 m und höher, und entsprechend massiv. Zum Vergleich: Der schlanke Fernsehturm Uetliberg misst 187 m, die Grossmünstertürme 64 m.

 

Die Folgen für Mensch und Natur

  • Lärmbelastung bis über 100 dB(A) je Anlage (so laut wie ein Presslufthammer oder eine Motorsäge).
  • Pulsierender Schattenwurf bis über 1.5 km.
  • Eiswurf erfordert weiträumige Gebietssperrungen im Winter.
  • Lichtverschmutzung durch nächtliche Befeuerung.
  • Infraschall.
  • Zerstörung wertvoller Landschaft und des Landschaftsbildes- Entstellung durch riesige, bewegte Rotoren.  Mehrere Meter breite Zufahrtstrassen für Erstellung und Wartung der Anlage und gigantische Betonfundamente, die auf ewig im Boden verbleiben.
  • Todesfalle für Vögel (vor allem auch geschützte Greifvögel und Zugvögel), Fledermäuse und Insekten.
  • Deutliche Entwertung umliegender Immobilien.

Wollen wir das?

Aufgrund des minimalen Windpotentials steht die geringe Stromproduktion in keinem Verhältnis zum immensen Schaden, den die Turbinen anrichten. Es gibt viel effizientere Möglichkeiten mit weniger negativen Folgen, z. B.: Wasserkraft, Sonnenenergie, Biogas
oder Geothermie. Die Schweiz gehört heute schon zu den weltweit führenden Ländern bei der Nutzung von Wasserkraft, und Photovoltaik hat ebenfalls ein grosses Potential und kann auf bereits gebauter Infrastruktur installiert werden.

Vögel leiden sehr unter Windkraftanlagen. Bild: augsburger-allgemeine.de

Widerstand ist notwendig

Nur wenn wir uns zusammenschliessen und organisieren, können wir die Windräder verhindern, wie dies anderorts schon öfter mit Erfolg geschehen ist.

Das können Sie tun

  • Informieren Sie sich auf unserer Webseite www.fl-zh.ch
  • Werden Sie Mitglied bei Freie Landschaft Zürich (online oder per E-Mail!)
  • Unterstützen Sie uns mit einer Spende
  • Empfehlen Sie uns weiter
  • Stellen Sie kritische Fragen an Ihre Lokalpolitiker

Kontakt

Freie Landschaft setzt sich ein für den Schutz der Bevölkerung, Natur und Landschaft des Kantons Zürich  vor der drohenden Errichtung industrieller Windturbinen.

Freie Landschaft Zürich
8000 Zürich
www.fl-zh.ch
kontakt@fl-zh.ch

Spendenkonto: IBAN CH34 0900 0000 1585 5680 1
PC-Konto: 15-855680-1

Im Anhang finden Sie den Twint-Code.

Freie Landschaft Zürich/Goldküste24