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Stäfa
25.11.2022

Stäfa will klimaneutral werden

In der Gemeinde Stäfa will man schneller von den fossilen Energien wegkommen. Bild: Goldküste24
Die Erneuerung der Heizung, also die Umstellung von Ölheizung auf Wärmepumpe zum Beispiel ist vordringlich, aber nicht der einzige Punkt der Nachhaltigkeitsstrategie.

Wie die Zürichsee-Zeitung berichtet, hat der Gemeinderat mit einer neuen Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen, dass der Schritt weg von fossilen Energien rascher vorangehen soll.

Unter anderem hat die Behörde die Ostschweizer Fachhochschule OST in Rapperswil beauftragt, das ganze Gemeindegebiet auf sein Potenzial für Wärmeverbünde zu prüfen. Wärmeverbünde sollen so weit wie möglich Heizsysteme mit fossilen Brennstoffen ablösen. Die Abwärme der Kläranlage soll zum Beispiel genutzt werden, wie dies schon andere Zürcher Gemeinden tun.

Trotz Armut Umrüstung

Es sollen nicht nur Gemeindeliegenschaften wie die Schulen, das geplante Lehrschwimmbecken und Alterszentrum umgestellt werden, sondern auch Anreize geschaffen werden, damit auch Privathaushalte möglichst rasch auf alternative Energien umstellen.

Die Gemeinde beabsichtigt, dass eine knappe Kasse oder Armut nicht der Grund sein dürfe, dass die Heizung nicht umgerüstet wird. Wie das Unterstützungssystem aussieht, muss noch ausgearbeitet werden.

Nebst den Wärmeverbünden sollen auch die Solaranlagen auf öffentlichen und privaten Hausdächern ausgebaut werden. Lokale Industriebetriebe, aber auch Private sollen mit Steuergeldern unterstützt werden, deshalb muss die Gemeinde entsprechende Kredite an die Urne bringen.

Externe Unternehmen sollen beauftragt werden, die Projekte voranzutreiben, denn in Stäfa soll nicht mehr von  fossilen Energieträger abhängig sein, also klimaneutral werden.

Ethische Standards als Grundlage

Die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen sollen als Grundlage dienen, um die Aktivitäten auf weitere Felder auszudehnen. Es geht darum, dass die öffentliche Beschaffung von Gütern, z.B. Fahrzeuge oder aber auch Lebensmittel für Schulen und Alterszentren künftig den ethischen Standards genügen müssen.

Ein wichtiger Partner der Gemeinde bleibt der Stäfner Verein Lokale Agenda 21. Der Verein hat sich der Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene verschrieben, dessen Engagement geht auf die Umweltkonferenz von 1992 in Rio zurück. Daraus entstand eine Bauteilevermittlung, damit beispielsweise brauchbare Fenster von Abbruchliegenschaften wiederverwertet werden.

Der Verein hat an der Erarbeitung der Nachhaltigkeitsstrategie mitgewirkt. Ziel ist es, neue Projekte wie z.B. die Biodiversität, voranzutreiben. Damit alles gut koordiniert werden kann, schafft die Gemeinde die Stelle eines Nachhaltigkeitsbeauftragten. Neue Ideen und Projekte aus der Bevölkerung gehen an ihn.

Der Präsident, Jürg Kurtz, der Lokalen Agenda 21 lobt die Gesamtansicht und findet, dass mehr Gemeinden über die Energei- und Klimapolitik hinausdenken sollten.

Patricia Rutz/Goldküste24