Ein Blick auf die Saison mit Lukas Herburger, Mannschaftskapitän der Kadetten.
Noch einige grosse Herausforderungen und gewiss umkämpfte Partien stehen den Kadetten Schaffhausen in diesem Jahr bevor. Nach der Liga-Niederlage (29:31) am Samstag gegen GC Amicitia Zürich bleibt der Equipe von Adalsteinn Eyjólfsson nur wenig Zeit zum Verschnaufen. Heute steht der vierte Spieltag in der EHF European League an. Und sogleich empfangen die Kadetten den Titelverteidiger SL Benfica aus Lissabon in der Schaffhauser BBC-Arena. Dann, nur zwei Wochen später, steht das Heimspiel gegen den deutschen Bundesligisten FRISCH AUF! Göppingen an, bei dem die Kadetten nächste Woche auswärts gastieren. Dazwischen werden die Schaffhauser in den Liga-Duellen am Samstag zuhause gegen den HSC Suhr Aarau sowie am 10. Dezember auswärts beim HC Kriens-Luzern gefordert.
Im Interview mit dem «Bock» spricht Teamcaptain Lukas Herburger darüber, wie sich die neu formierte Mannschaft gefunden hat und mit welchen Ambitionen sie in die kommenden Partien geht. Der Kreisläufer spielt seit 2018/19 bei den Kadetten, davor war der österreichische Nationalspieler für den ALPLA HC Hard im Einsatz. In seiner fünften Saison in Schaffhausen hat er im Sommer nun das Kapitäns-Zepter von Dimitrij Küttel übernommen.
«Bock»: Sieben neue Spieler sind auf diese Saison hin zu euch gestossen. Wie gut hat sich die Mannschaft in der neuen Konstellation in den ersten Monaten gefunden?
Lukas Herburger: Aus meiner Sicht haben wir uns sehr gut gefunden und verstehen uns auch neben dem Feld gut. Das ist etwas, was mir von Anfang an wichtig war und wir mit Teambildungsmassnahmen sowie gemeinsamen Unternehmungen gefördert haben.
Wie sehen diese Teambildungsmassnahmen beispielsweise aus?
Herburger: Bei uns wird jeder Einstand als kleiner Event zelebriert. Viele neue Spieler kommen aus anderen Ländern und bringen dann Spezialitäten aus ihren Gegenden mit. So bringen wir uns innerhalb der Mannschaft die verschiedenen Kulturen näher.
Was beschäftigt dich aktuell als Teamkapitän?
Herburger: Sicherlich die Resultate gegen Pfadi Winterthur, Kriens-Luzern und jetzt GC Amicitia Zürich. Diese Niederlagen müssen wir wiedergutmachen. Es ist uns bereits gelungen, eine gute 5:1-Deckung zu finden, nun gilt es, auch die 6:0-Formation zum Funktionieren zu bringen. Zudem hoffe ich, dass bald alle verletzten Spieler wieder zurück auf dem Feld sind.
Ein Blick auf die Tabelle der Schweizer Liga zeigt: Anders als in der vergangenen Saison seid ihr nicht einfach «die ungeschlagene Mannschaft», jede Partie ist umkämpft. Wie nimmst du die Entwicklungen im Schweizer Handball wahr?
Herburger: Seit ich 2018 in der Schweiz spiele, haben sich die Mannschaften extrem verstärkt. Das macht den Schweizer Handball viel attraktiver. Auch der Andy-Schmid-Hype tut unserem Sport gut. Kein Spiel ist mehr einfach zu gewinnen – unser Vorteil ist, dass wir Routine haben und «das Geschäft kennen».
Es stehen drei wichtige Spiele in der EHF European League bevor. Was braucht es, um heute Abend gegen SL Benfica und in den kommenden zwei Wochen gegen FRISCH AUF! Göppingen erfolgreich zu sein?
Herburger: Mit den Auswärtssiegen gegen Presov und Veszprém haben wir wichtige Pflichtpunkte geholt, hier gilt es anzusetzen. Dadurch, dass wir nicht als Favorit in die Spiele gehen, können wir vor allem überraschen. Leicht wird es nicht, sich gegen diese starken Mannschaften durchzusetzen. Aber zuhause mit den Fans im Rücken, besteht sicher eine Chance zu punkten. Göppingen hatte einen schlechten Start in der heimischen Liga, konnte aber dafür Benfica schlagen. Für mich ist besonders wichtig, dass wir den Spass am Spiel immer behalten.
Was wünschst du dir für den weiteren Saisonverlauf?
Herburger: Ich blicke den bevorstehenden Spielen voller Vorfreude entgegen und wünsche mir, dass viele Fans den Weg in die BBC-Arena finden. Dazu können wir auch als Mannschaft etwas beitragen wie beispielsweise mit dem Projekt «Handball macht Schule», das ich leite. Dort wollen wir Kinder über Schulbesuche für den Handballsport begeistern.