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01.12.2022

Was bedeutet «Advent»?

Der Begriff Advent bezieht sich auf die Ankunft von Christi. Bild: Goldküste24
Advent aus dem Lateinischen Adventus bedeutet Ankunft. Es ist die Jahreszeit, in der die Christenheit sich auf das Fest der Geburt Jesu Christi vorbereitet.

Das Wort Advent kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Ankunft. Der volle Name wäre eigentlich «adventus domini» – Ankunft des Herrn. 

Der Adventskalender verkürzt die Wartezeit bis Weihnachten vor allem für die Kinder.

Der Adventskranz mit vier Kerzen symbolisiert das Licht als Zeichen für Jesus, der mit jedem Sonntag etwas näher kommt. Aus dem Erzgebirge kommen die Lichterbögen, die an den Fenster stehen. Im Erzgebirge arbeiteten viele Menschen im Bergbau und erfreuten sich, wenn sie heimkamen an den Lichtern in den Fenstern. Die Kerzen wurden allmählich von elektrischen Lichtern ersetzt, so wurde die Brandgefahr minimiert.

In alten Zeiten wurde die Adventszeit mehr innerlich gefeiert. Die Menschen gingen vermehrt in die Kirche und lasen sich gegenseitig Adventsgeschichten vor. In der heutigen Zeit ist es vermehrt wieder inn, die Adventszeit manchmal in Meditation und Sinnlichkeit zu verbringen.

Adventszeit – Fastenzeit

Bei allem Überfluss von Schokolade, Nüssen an den Adventsmärkten ist es heute kaum mehr vorstellbar, dass diese Zeit einst eine Fasten- und Bussenzeit war.

Die Adventszeit ist eine Vorbereitungszeit auf ein grosses Fest, eine geistliche Vorbereitung. Diese geistige Vorbereitung wurde klassisch mit Fasten und Gebet durchgeführt. Die katholische Kirche forderte jedoch ab 1917 kein Fasten mehr, so rückte das Gebet in den Mittelpunkt.

Ganz einfach gesagt, ist es viel erfüllender, wenn man sich im Advent etwas karger ernährt und nicht in der Fülle lebt. Heute ist jedermann vor dem eigentlichen Fest schon völlig übersättigt und mag kaum noch Weihnachtsguetzli anschauen.

Der Advent eröffnet auch das neue Kirchenjahr.

Wenn alle 24 Kerzen brennen, dann ist Weihnachten. Bild: Pixabay

Seit Ende des vierten Jahrhunderts ist die Adventszeit in Gallien und Spanien nachweisbar.

Jeder der vier Adventssonntage steht unter einem Thema:

  1. Adventssonntag – Wiederkunft Jesu im Mittelpunkt. Die Lesungen berichten von der Apokalypse und dem jüngsten Gericht.
  2. Adventssonntag – Johannes der Täufer als Propheten im Blickwinkel.
  3. Adventssonntag – «Freut euch» auch Gaudete. Erneut spielt an diesem Sonntag Johannes der Täufer eine zentrale Rolle.
  4. Adventssonntag – Widmung an Gottesmutter Maria.
Vater des Adventskalenders ist der Verleger Gerhard Lang aus München. Bild: Goldküste24

Erfinder des Adventskalenders

Einen richtigen Erfinder gibt es nicht. Vielmehr kamen um 1840 in den Familien unterschiedliche Formen auf, die Wartezeit auf Weihnachten greifbar zu machen.

Die ersten einfachen Adventskalender waren 24 Kreidestriche an der Wand. Täglich wischten die Kinder einen Strich bis Weihnachten weg.

Manchmal wurden auch 24 Bildchen an die Wand oder an das Fenster geklebt, bis Weihnachten vor der Tür stand. In katholischen Gegenden legten die Kinder für jede gute Tat Stroh in eine Krippe, damit das Jesuskind bequem liegen konnte.

Gerhard Lang und Johann Hinrich Wichern

Vater des Adventskalenders ist der Verleger Gerhard Lang aus München. 1902 druckte er die ersten Exemplare. Die Nationalsozialisten ersetzten die Weihnachtssymbole durch Märchenmotive und raubten so dessen christliche Wurzeln.

Den Adventskranz erfand der evangelische Theologe, Johann Hinrich Wichern, 1839. Er hatte die Idee, die Tage bis Weihnachten mit brennenden Kerzen abzuzählen. Sein Adventskranz war ursprünglich ein Wagenrad, auf dem insgesamt 24 Kerzen standen. Vier grosse Kerzen für die Sonntage und 20 kleine rote für die Wochentage. Am Heiligabend brannten alle 24 Kerzen. Mit dem ersten Weltkrieg verbreitete sich der Brauch überkonfessionell bis in den Süden Deutschlands.

Patricia Rutz/Goldküste24