Das Spital Lachen betreibt total 106 Betten, davon 100 stationäre und sechs auf der Intensivstation. Wie an anderen Orten sei man seit längerem «unter Volllast» und bis aufs letzte Bett ausgebucht. «Wir haben wenig Spielraum und einen grossen Zeitdruck», fasst Simone Machado, Chief Nurse Officer und Mitglied der Geschäftsleitung, zusammen.
Grosser Einsatz
Dass in Lachen weiterhin alle Betten betrieben werden können, sei einzig dem grossen Einsatz aller Beteiligten und deren intensiver Koordination geschuldet. Denn: Fehlende Betten – wegen fehlendem Personal – erhöhen automatisch den Druck in anderen Spitälern. Alleine am USZ sollen dem Vernehmen nach aktuell zwischen 100 und 150 Betten (!) geschlossen sein. Die oberste Maxime in Lachen laute, für die Bevölkerung da zu sein und den Notfall geöffnet zu lassen, was durch verschiedene Massnahmen bisher immer erreicht wurde.
Notfälle nehmen zu, Hausärzte fehlen
Auch gestern war das Spital Lachen wieder einmal bis auf das letzte Bett belegt. Die Situation werde jeweils vor allem gegen Mitte der Woche kritisch. Viele Operationen finden am Anfang der Woche statt, dann ist nicht immer klar, wie lange die Patienten bleiben müssen. Aufs Wochenende hin gebe es zwar eine leichte Entspannung, das heisst, einzelne Betten werden frei, «aber den Notfall kann man natürlich nicht planen», wendet Simone Machado ein. Bis Ende Oktober wurde eine Zunahme der Notfall-Patienten von 25 Prozent festgestellt, was ein Plus von über 2000 Personen bedeutet. Die Hausärzte fehlen, viele Patienten wen-den sich deshalb direkt ans Spital und binden dort wichtige Ressourcen.
Platzen aus allen Nähten
Auch weiterbehandelnde Institutionen wie Hospize, Pflegeheime oder Reha- Zentren sind voll belegt. Diese Patienten kann man nicht einfach nach Hause schicken. Das Ergebnis: «Bei uns staut es, wir platzen aus allen Nähten.» Nicht zuletzt erhofft sich das Spital Lachen zukünftig Hilfe aus der Politik. Zum Beispiel bei der Umsetzung der Pflegeinitiative, die die Situation in der Pflege verbessern will. Diese wurde im November 2021 vom Schweizer Volk mit 61 Prozent Ja-Stimmen angenommen, bald landet der Ball wieder bei den Kantonen.