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Männedorf
05.12.2022

Internet und Alter führt zum Aus

Für Tauchartikel wird man in Zukunft fündigin Horgen im 70ceans. (Symbolbild) Bild: Goldküste24
Nach 40 Jahren hören Barbara und Roby Scherwey mit ihrem Tauchsportgeschäft auf. Somit verschwindet der letzte Tauchsportladen am rechten Zürichseeufer.

Vor über 40 Jahren gründete Roby Schwerwey sein Tauchsportladen. Doch Tauchsportfans müssen künftig in Horgen im Geschäft 70ceans ihre Fachartikel kaufen, denn Schwerwey schliesst sein Geschäft per Ende Dezember 2022.

In der Tauchszene löst die Schliessung Bedauern aus. Gute Tauchanzüge und Material für Tauchschulungen waren jederzeit erhältlich – ein Unikum in der Tauchszene, deshalb wird das Geschäft fehlen, wie die Zürichsee-Zeitung berichtet.

Die Preise von Schwerwey waren moderat, denn der Laden wurden durch die Motorbootschule und die Auftragsarbeiten für den Unterhalt von Bojen und Ketten querfinanziert. Die Finanzierung war letztendlich auch der Grund, dass kein Nachfolger gefunden wurde, denn den Lebensunterhalt kann man mit einem Tauchgeschäft nicht verdienen.

Praktische Gründe für Fachgeschäft

Immer wieder gibt es Menschen, die Tauchanzüge im Fachgeschäft anprobieren, um die Grösse zu wissen und dann bestellen sie online ihre Ware. Das ist nicht gerade die feine Art. Traurig wird Scherwey erst sein, wenn sein Geschäft wirklich leer ist.

Der Tauchfachspezialist wird weiterhin als Motorbootlehrer tätig sein und für die Gemeinde Männedorf und private Unterhaltsarbeiten an Bojen machen. Tauchferien sind auf den Malediven und am Roten Meer geplant. Seine Frau Barbara fing wegen ihrem Mann an zu tauchen und ist ständig im See. Eine Truhe im Zürichsee in 36 Metern Tiefe ist eine Art Schatztruhe, in der immer wieder Taucher Dinge deponieren. Sie selbst legte einst eine Goldkette ihrer verstorbenen Mutter hinein.

Scherwey lernte Automechaniker und lebte in Grenchen. Aus gesundheitlichen Problemen musste er seinen Automechanikerberuf aufgeben und wurde Bademeister. Eine Arbeitsstelle in Männedorf führte ihn an den Zürichsee. Da er für sein Tauchhobby immer nach Zürich oder Winterthur fahren musste, eröffnete er ein Tauchfachgeschäft.

Patricia Rutz/Goldküste24