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Männedorf
12.12.2022

Kurzfristige Bettenschliessungen werden nötig

Die Spitäler sind bemüht, die Situation mit verschiedenen Massnahmen zu entschärfen. (Symbolbild) Bild: Goldküste24
Im Zollikerberg sind noch alle Betten offen, doch kam es auch schon zu Bettenschliessungen. Der aktuelle Personalmangel hat zur Folge, dass Patienten abgewiesen werden müssen.

Spitalbetten können nur bewirtschaftet werden, wenn genügend Personal vorhanden ist. Wie die Zürichsee-Zeitung berichtet, befinden sich nur noch rund die Hälfte der Corona-Infizierten in Spitalpflege. Das sind rund die Hälfte weniger als noch im Vorjahreszeitraum. Doch die Situation bleibt in der Zürichsee-Region angespannt und dies hat mit dem Personalmangel zu tun. Hundert Pflegefachkräfte-Arbeitsstellen sind zur Zeit nicht besetzt, was zur Folge hat, dass temporär Betten nicht belegt werden können. 

Der Druck auf die Spitalmitarbeitenden hat in den letzten Jahren massiv zugenommen. Im Spital Männedorf kann man glücklicherweise noch alle Betten, inklusive diejenigen auf den Intensivstationen, weiter betreiben. Im Spital Zollikerberg führte der Personalmangel dazu, dass mehr als 20 Frauen abgewiesen werden und auf ein anderes Spital ausweichen mussten.

In der Regel ist man überall bemüht, eine Lösung mit den Kooperationspartnern zu finden, wenn ein Engpass sich zeigt.

Keine Änderung in Sicht

Leider wird sich am Personalmangel in nächster Zeit nicht viel änderen, denn in den folgenden fünf Jahren wird auch eine grosse Anzahl von Mitarbeitenden pensioniert. Für die Spitäler nimmt der Druck weiter zu, und sie müssen mit gleichbleibenden Tarifen, die Mehrkosten für Personal, Materialien und Energie kompensieren.

Verbesserungen werden angestrebt

Da die Arbeitssituation vom Spitalpersonal auch in Zukunft herausfordernd sein wird, hat man verschiedene Massnahmen eingeführt, um dieser Mehrbelastung entgegenzuwirken.

Teilzeitmitarbeitende können zusätzliche Arbeitsstunden leisten, die mit rund 20 Prozent höher vergütet werden. Zudem ist man bemüht, weitere attraktive Arbeitszeitmodelle, im Sinn einer ausgeglichenen Work-Life-Balance zu schaffen.

Die Situation kann auch entschärft werden, indem Temporärpersonal eingesetzt wird. Auch möchte man individuelle Arbeitszeitmodelle, kostenlose Verpflegung oder Parkmöglichkeiten für Nachtschichten einführen.

Im Spital Zollikerberg wird die Lohnsumme insgesammt um 3,3 Prozent angehoben, dazu wird die Schichtzulage um 30 Prozent erhöht und die Zeitgutschrift für Nachtdienste auf 25 Prozent angehoben. Das Spital Horgen prüft mögliche, attraktive Massnahmen und Männedorf kann noch keine konkreten Massnahmen nennen. Sie sind jedoch bestrebt, bei den teilweise ungleichen finanziellen Wettrennen bei den Löhnen so gut wie möglich mitzuhalten.

Patricia Rutz/Goldküste24