Wie die Zürichsee-Zeitung berichtet, leitet aktuell der Präsident des Stiftungsrats, Kuno Müller-Mathys, das Tagesgeschäft.
Ein schwieriges Jahr liegt hinter der Stöckenweid, weil der Wunschkandidatin ohne Führungserfahrung die Leitung übertragen wurde. Sie führte zusammen mit einer Stellvertreterin fortan die Stiftung.
Doch funktionierte dies nicht, denn die Geschäftsführung habe sich zerstritten und gegenseitig bekämpft. Dieser Streit führte zu Unruhen unter den Fachmitarbeitenden. Einige gingen von sich aus, anderen wurde gekündigt. Es ist nicht ganz klar, wie viele Mitarbeitenden gegangen sind.
Aufgrund dieser Unruhen hat der Stiftungsrat Ende November 2022 das Gespräch mit der Geschäftsführerin gesucht. Nach diesem Gespräch hat sie gekündigt, und sie und ihre Stellvertreterin wurden vom Stiftungsrat freigestellt.
Seither führt Müller-Mathys die Stiftung. Ab Mitte Monat übernimmt allerdings ein Interims-Geschäftsführer. Dieser bringt eine grosse Erfahrung mit. Ende Januar übernimmt dieser vollständig die Verantwortung. Noch wird eine definitive Nachfolge gesucht.
Niemand möchte der freigestellten Geschäftsführerin Vorwürfe machen. Sie sei über Jahre bei der Stiftung als externe Vertrauensstelle tätig gewesen. Sie hatte immer ein offenes Ohr für Bewohnende und Angestellte, doch sei sie keine Führungsperson. Man war der Ansicht, dass sie das lernen könne. Nun sieht sich Müller-Mathys in der Verantwortung, weil er kritischer hätte sein sollen.
Unruhen auch wegen neuen Ausrichtung
Doch zu den Unruhen kam es nicht nur wegen der neuen Geschäftsleitung, sondern auch wegen der Neuausrichtung der Stiftung. Ursprünglich war die Stöckenweid eine anthroposophische Institution, zumindest auf dem Papier. Das komme noch von der Zeit im Heilpädagogischen Verein Küsnacht. Doch die Stiftung soll politisch und konfessionelll neutral sein. Das sei nicht möglich mit nur einer Weltanschauung, darum entschied man sich für eine weltoffene Haltung. Aus der Anthroposophie behält man Therapieansätze bei, wie zum Beispiel die Eurythmie (eine Art spirituelle Tanzkunst).
Neubauprojekt wird zurückgestellt
Die Zukunft sieht wieder gut aus, denn mittlerweile sind fast alle Stellen wieder besetzt und die Stimmung hat sich wieder entspannt. Doch braucht es nach wie vor Zeit, bis alles wieder normal läuft. Projekte wie der Neubau auf dem Areal würden etwas zurückgestellt. Die Auslagerung der Gärtnerei nach Egg wird weiterverfolgt.