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Leserbrief
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12.01.2023

Krawall-Sport als «heilige Kuh»

Ein Leser und eine Leserin prangern den allgemeinen Umgang mit Sport-Hooligans an (Bild: FCZ-Anhänger im Pyronebel bei einem Zürcher Derby 2009). Bild: BrianKohn, wikipedia.de (CC BY-SA 3.0)
Nach den Krawallen vor und nach dem Eishockey Spiel SCRJ Lakers – ZSC Lions sind Beat Schuler und Elisabeth Beer aus Jona empört.

Der SCRJ macht es sich sehr einfach, die Schuld einigen wenigen Zürcher Chaoten zuzuschieben. Die eigenen Fans, nicht nur beim SCRJ, sind oft nicht nur verbal aggressiv. Bezeichnend für den Sport ist ja die Terminologie: Kampf, Gegner, Sieger, Verlierer und weitere unter der Gürtellinie (zerstören, kaputtmachen etc.). Warum wird dies immer noch toleriert bzw. in Kauf genommen? Warum schaut die Politik weg? Warum schaut die Polizei immer zu, bis es zu spät ist und knallt? Warum wird nicht bei Kollektivanreisen mit Schiff, Bahn und Bus prophylaktisch kontrolliert und identifiziert? Warum zahlen immer wir Steuerzahlerinnen und Steuerzahler diese Kosten? Ist dies ein Rechtsstaat?

In Indien sind die Kühe heilig, bei uns offenbar der Sport!

Ich erlaube mir noch eine Gegenüberstellung von Sport und Musik. Beim Sport hat man immer Gegner. Nur der Sieger zählt! Beim Musizieren geht es nur gemeinsam mit Partnern, Ensemble oder Orchester.

Dies wäre doch für die Redaktion ein interessantes Thema. Unsere Gesellschaft wäre friedlicher, wenn die Musikerziehung den Stellenwert des Sports hätte. Kritik am praktizierten Sport braucht Zivilcourage – damit sind wir dann wieder bei der heiligen Kuh.

Beat Schuler und Elisabeth Beer, Jona