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Hombrechtikon
02.02.2023
02.02.2023 17:40 Uhr

«Ich schätze es, bekannte Gesichter im Dorf zu treffen»

Die 53-jährige Doris Feltre-Kunz ist in Hombrechtikon aufgewachsen. Sie lebt mit ihrem Mann, ihren beiden Söhnen und dem 15-jährigen Grosspudel Popeye in der Gemeinde. Bild: zvg
Doris Feltre aus Hombrechtikon ist diplomierte Hypnosetherapeutin, Stress- und Mentalcoach. Im Gespräch mit der «Ährenpost» erzählt sie von ihrer Arbeit, was ihr an der Gemeinde Hombrechtikon gefällt und was sie vermisst.

Ährenpost: Du bist diplomierte Hypnosetherapeutin, diplomierter Stress- und Mentalcoach sowie zertifizierter Wingwave-Coach. Was hat dich dazu bewogen, dich beruflich in diese Richtung zu entwickeln?

Doris Feltre: Das Wohlergehen der Menschen ist mir ein grosses Anliegen. Je friedvoller wir mit uns selbst sind, desto gesünder sind wir. Wenn wir mit uns zufrieden sind, strahlen wir das auch nach aussen aus.

Was hast du vorher gemacht?

Ich war 32 Jahre lang als Dentalhygienikerin tätig, 13 Jahre davon selbständig in einer zahnärztlichen Gemeinschaftspraxis in Meilen.

Wie hat dein privates Umfeld reagiert, als du dich selbständig gemacht hast?

Mein Mann hat mich immer gefördert und unterstützt, wir sind ein gutes Team. Für meine Freunde war es eine voraussehbare und logische Entwicklung.

Viele Menschen denken beim Wort Hypnose an einen willenlosen Zustand, bei dem man die Kontrolle verliert …

Hypnosetherapie ist eine seriöse Therapie mit ISO-zertifiziertem Ablauf und keine Show-Hypnose. In der Hypnose selbst ist der Körper maximal entspannt, der Verstand ist aber zwei bis dreimal stärker fokussiert als im Alltag. Es ist eine Reise nach innen, in die Vergangenheit. Dabei lösen wir belastende Emotionen auf.

Wie muss man sich eine Hypnosesitzung bei dir vorstellen?

Vor der eigentlichen Hypnosesitzung schauen wir uns bei einem ausführlichen Vorgespräch die medizinische Anamnese an. Wir beschäftigen uns mit der Biografie und erarbeiten das Ziel der Sitzung. Die Hypnosetherapie erkläre ich in allen Einzelheiten. Nur wenn es keine Vorbehalte und keine unabgeklärten Schmerzen gibt, steige ich in die Hypnose ein.

Bei welchen Themen kann eine Hypnosetherapie helfen?

Da wir nicht dem Symptom auf die Spur gehen, sondern der Emotion, die dahintersteckt, eignet sich die Hypnosetherapie von A wie Allergien über R wie Rauchstopp bis hin zu Z wie Zahnarztphobie.

Wie viele Sitzungen braucht es?

Bei der aufdeckenden Hypnosetherapie rechnen wir für ein Thema mit einer bis drei Sitzungen. Es ist eine Kurzzeittherapie.

Gibt es auch Momente oder Situationen, wo die Behandlung mit Hypnose an ihre Grenzen stösst?

Wenn jemand nicht freiwillig zu mir kommt, sondern der Partnerin oder dem Partner zuliebe einen Termin vereinbart hat. Ist die Person nicht selbst überzeugt, beginne ich erst gar nicht. Auch Krankheiten, welche seit der Geburt bestehen, können wir mit der Hypnosetherapie nicht behandeln.

Wer nimmt deine Hilfe in Anspruch?

Von Kindern ab dem Kindergartenalter bis zu Senioren im hohen Alter.

Demnach behandelst du auch Kinder.

Ja, mit grosser Leidenschaft. Kinder sind grandios, wenn es darum geht, Lösungen zu finden. Um ins Unterbewusste zu reisen, führe ich die Kinder in eine imaginäre Landschaft. Fantasievoll flicken sie Leitungen, saugen böse Bilder weg, verwandeln sich in Superman … Die Lösung kommt intrinsisch, also von innen heraus. Darum ist sie so wirkungsvoll.

Was fasziniert dich an deiner Arbeit?

Die Lösung liegt immer in der Person selbst. Unser Unterbewusstsein hat alle Erlebnisse, Glaubenssätze, Gewohnheiten etc. gespeichert. In der Hypnose erhalten wir Zugang zu diesen Daten. In der Hypnose kann eine damalige belastende Situation emotional gewandelt werden. Ich bin immer wieder beeindruckt, zu was unser Körper fähig ist.

Solche Sitzungen sind bestimmt anspruchsvoll. Wie tankst du auf?

Mit Bewegung. Ich gehe spazieren, auf den Vitaparcours, praktiziere Yoga und wende Selbsthypnose zur Regeneration an.

Du bist in Hombrechtikon aufgewachsen und lebst heute auch mit deiner Familie hier.

Was gefällt dir besonders gut? Die Natur! Man kann in alle Himmelsrichtungen gehen und geniesst in kürzester Zeit die herrliche Natur. Ich schätze es auch, bekannte Gesichter im Dorf anzutreffen.

Was fehlt in Hombrechtikon, was würdest du dir wünschen?

Einen Veloweg, der durchs ganze Dorf auf der gleichen Seite verläuft. Eine einladende, inspirierende Bibliothek mit einem riesigen Angebot. Und mehr strahlende, sich grüssende Menschen.

Dieser Beitrag ist in der «Ährenpost» vom 3. Februar 2023 erschienen.

Barbara Tudor, Redaktion Ährenpost