Laut der Medienmitteilung wuchteten die Einbrecher im Schutz der Dunkelheit die Terrassentür eines Einfamilienhauses auf, durchsuchten es und flüchteten nach dem dreisten Diebstahl unentdeckt.
Genau so passiert es immer wieder. Die meisten Einbrüche finden gemäss Statistik in der Winterzeit zwischen 16 und 21.00 Uhr statt. Geschäfte und Büros werden eher in der Nacht heimgesucht.
Moderate Einbruchszahlen
In Zollikon wurden im Jahr 2021 insgesamt 54 Einbrüche und 13 Einbruchsversuche registriert. Die Zahlen für das Jahr 2022 liegen noch nicht vor. Die Polizisten von Zollikon rechnen mit einem moderaten Anstieg auf das Niveau vor Corona.
Die Voraussetzungen waren sehr schlecht für Einbrüche dieser Art, denn viele Menschen waren im Homeoffice, in den Wohnungen brannte Licht. Die Einbrüche sind seit 2018 insgesamt sehr zurückgegangen einerseits, weil die Täterschaft aus dem Ausland wegen Reisebeschränkungen schlechter einreisen konnten, die Häuser grundsätzlich besser durch Alarmanlagen geschützt sind, auch verbreitet Videoüberwachungen, Tür- und Fenstersicherungen vorhanden sind.
Der Bezirk Meilen, also die Goldküste, ist nicht, wie erwartet, ein Hotspot für Einbrecher. Laut dem Bundesamt für Statistik werden im Bezirk Meilen jährlich 3 ½ Einbrüche pro 1000 EinwohnerInnen registriert. In der Stadt Zürich sind es mehr als doppelt so viele. In Zollikon hat es jedoch wieder ein Reihe von Einbrüchen gegeben, doch seien die Diebe gestört worden, auch durch Alarmanlagen.
Wenn ein Einbrecher gestört wird, dann sucht er in der Regel sofort das Weite. Professionelle Einbrecher benötigen oft nur wenige Minuten für ihre Tat. Eine schnelle Vorgehensweise der Diebe macht es oft schwer, diese zu erwischen. Die Aufklärungsquote liegt bei weniger als 20 Prozent.
Es gibt nicht bestimmte Gebiete, wo besonders häufig eingebrochen wird. Meist werden schlecht gesicherte Mehrfamilienhäuser heimgesucht. Wie im übrigen Kanton fallen 80 Prozent der Zolliker Einbrüceh auf diesen Häusertyp.
Bei offener Tür durch Wohnungstür
In einer Publikation des Vereins «Sicheres Wohnen Schweiz» werden die häufigsten Angriffspunkte von Mehrfamilienhäusern aufgelistet:
Beachten Sie das Titelbild
Die Diebe kommen bei offener Türe gerne durchs Treppenhaus und brechen anschliessend Wohnungstüren auf (rote Punkte), sie mögen ungesicherte Kellerfenster (orange), gehen an die Briefkästen (gelb), steigen durch Seiteneingänge wie Velokeller ein (hellgrün) oder klettern (auch mal via Abfallcontainer, dunkelgrün) über Balkone in Parterre-Wohnungen (blau).
Um ihnen das Handwerk zu legen, führen die Polizeikorps verschiedener Kantone seit einigen Jahren die «Aktion Indue» durch.
Von Oktober bis Februar werden schwerpunktmässige Überwachungen und Kontrollen an Orten durchgeführt, wo sich Einbrüche häufen. Zimmermann: «Nicht selten kommen dann in Kofferräumen von Autos mit ausländischen Nummernschildern Einbruchswerkzeuge zum Vorschein.»
Die brutalen Schlafzimmer-Räuber sind nicht mehr so unterwegs wie aus der vergangenen Zeit zu entnehmen ist. Der letzte Fall war 2016 als ein 36-jähriger Täter zu vier Jahren Gefängnis verurteilt wurde, weil er Hausbewohner im Schlaf überfallen und ausgeraubt hatte.
Die Zolliker Bevölkerung ist dennoch gut beraten, wenn sie gewisse Vorsichtsmassnahmen beachtet:
- Haus- und Wohnungstüren immer abschliessen
- Fenster und Balkontüren nicht offen oder gekippt lassen
- bei Abwesenheit nicht alle Lichter ausschalten und keine Hinweise auf Abwesenheit geben, beispielsweise mit einem überquellenden Briefkasten