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Erlenbach
17.03.2023

Neophyten-Tauschaktion!

Der Sommerflieder breitet sich rausch aus. (Symbolbild) Bild: pixabay
Die Umweltbelastung durch invasive gebietsfremde Pflanzen ist ein Problem, welches sich auch auf unsere heimische Tierwelt auswirkt. Am 1. April können Sie in der Gemeinde einheimische Pflanzen beziehen.

Diese Pflanzen breiten sich schnell aus, verdrängen einheimische Arten und verursachen dadurch immense Schäden. Sie gefährden die Biodiversität, was nicht nur in Naturschutzgebieten sondern auch im Siedlungsraum ein grosses Problem darstellt.

Da die Gemeinde für das Jahr 2023 einen Fokus auf die Stärkung der Biodiversität im Gemeindegebiet setzt, laden wir Sie ein, Neophyten aus Ihrem Garten durch einheimische Sträucher zu ersetzen.

  • Reissen oder graben Sie den Neophyten samt Wurzeln aus.
  • Entsorgen Sie den ausgerissenen Neophyten unbedingt via Kehricht und nicht mit der Grünabfuhr oder auf dem Kompost.
  • Holen Sie eine einheimische Pflanze ab. Für den Umtausch müssen Sie die entsorgte Pflanze nicht mitbringen. Bei der Tauschaktion kann eine der folgenden fünf Pflanzen bezogen werden:

Kornelkirsche Cornus mas

Hundsrose Rosa canina

Pfaffenhütchen Euonymus europaeus

Felsenbirne Amelanchier ovalis

Schwarzdorn Prunus spinos

Beziehen Sie bei uns eine dieser einheimischen Pflanzen:

Kornelkirsche

Cornus mas

Mit ihren gelben Blüten ist die Kornelkirsche (auch Tierlibaum genannt) im Frühling eine richtige Bienenwiese. Ihr Nektar dient auch Schmetterlingen und anderen Insekten als Nahrungsquelle.
Die vitaminreichen Beeren werden im Spätsommer gerne von Vögeln verzehrt und sind auch für Menschen gesund und sehr schmackhaft.

Hundsrose

Rosa canina

Die charmante Wildrose verströmt einen feinen Duft und ist sehr genügsam. Sie bietet Bienen, Hummeln und anderen Insekten reichlich Nahrung. In der kalten Saison verschönern ihre leuchtenden Hagebutten unsere Gärten. Neben Finken, Drosseln und Zeisigen freuen sich auch andere Gartenbewohner wie der Steinmarder über die süss-sauren, vitaminreichen Früchte.

Pfaffenhütchen

Euonymus europaeus

Eine wertvolle Pflanze für viele Insekten. Die dekorativen Früchte sind auch ein äusserst beliebtes Vogelfutter. Der Strauch wird auch «Rotkehlchenbrot» genannt – aber Drosseln, Kleiber und Meisen
mögen die Pfaffenhütchen auch gern. Die Pflanze wird bis zu fünf Meter hoch und nimmt im Herbst eine prachtvolle Färbung an. Für den Menschen ist das Pfaffenhütchen giftig.

Felsenbirne

Amelanchier ovalis

Die zarten Blüten der Felsenbirne erscheinen von Mitte April bis Anfang Juni und bieten Insekten viel Nahrung. Anschließend reifen erbsengrosse rote bis violette Früchte heran. Diese sind nicht nur
für Tiere essbar, sondern auch für Menschen köstlich. Der Strauch wird zwischen zwei und fünf Meter hoch und leuchtet im Herbst intensiv rot-goldig.

Schwarzdorn

Prunus spinosa

Noch bevor das Laub des Schwarzdorns, auch Schlehe genannt, austreibt, erscheinen die Blüten und hüllen den dichten Strauch in ein weisses Kleid. Für zahlreiche Insekten sind diese Blüten eine
wertvolle Nektarquelle. Für den Menschen haben die blauen Früchte im Herbst eine gesunde Wirkung. Auch Vögel fressen die Beeren gern, aber noch wichtiger ist die dichte Pflanze für sie als schützender Nistplatz.

Wann und wo

Samstag, 1. April 2023, 09.00 bis 12.00 Uhr
Bahnhofstrasse Erlenbach in der Nähe der Post.

Gemeinsam können wir viel für unsere heimische Pflanzen- und Tierwelt tun. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

Die Nordamerikanische Goldrute gehört nicht in den Garten. Bild: pixabay

Diese Pflanzen schaden der Artenvielfalt:

Sommerflieder

Buddleja davidii

Breitet sich mittels Flugsamen über enorm weite Distanzen aus. Bildet dichte Bestände entlang von Flüssen, Wäldern und naturschützerisch wertvollen Trockenstandorten.

  • Nicht verblühen lassen!
  • Pflanze mit Wurzeln ausreissen

Henrys Geissblatt

Lonicera henryi

Breitet sich durch wurzelnde Triebe und über Samen durch Vögel aus. Leicht verwechselbar mit dem invasiven Japanischen Geissblatt und dem einheimischen Wald-Geissblatt.

  • Pflanze mit Wurzeln ausreissen
  • Versamung verhindern

Kirschlorbeer

Prunus laurocerasus

Bis zu 6m hoher immergrüner Strauch/Baum. Beeren-Ausbreitung durch Vögel. Verwilderte Bestände, zunehmend in Wäldern anzutreffen. Giftig.

  • Pflanze mit Wurzeln ausreissen
  • bei grossen Exemplaren Schnittfläche abflammen

Japanischer Staudenknöterich 

Reynoutria japonica

Bis zu 3m hohe Stauden, vermehren sich durch kleinste Rhizomund Stängelteile. Rhizome überdauern den Winter und bilden kräftige, bis 3m tiefe Ausläufer.

  • Ausreissen der unterirdischen Pflanzenteile
  • Begrünung von unbedecktem Boden miteinheimischen Pflanzen

Nordamerikanische Goldruten

Solidago canadensis, Solidago gigantea

Mehrjährige, bis zu 2m hohe Staude. Ausbreitung durch Samen und durch unterirdische Wurzelausläufer.

  • Versamung verhindern
  • nicht verblühen lassen
  • Pflanze mit Wurzeln ausreissen

Bei weiteren Fragen wenden Sie sich an die Umweltkommission der Gemeinde Erlenbach, nicolas.degen@erlenbach.ch

Gemeinde Erlenbach / Goldküste24