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Sport
04.04.2023

«Jetzt beginnt die schönste Zeit»

Die entscheidende Phase steht bevor: Die Kadetten Schaffhausen (hier Sandro Obranović) mischen sowohl in der European League als auch in der Liga und im Cup noch mit. Bild: Lara Gansser, Schaffhausen24
Das Spiel des Jahres in der Schaffhauser BBC-Arena steht bevor. Am 11. April empfangen die Kadetten Schaffhausen den deutschen Bundesligisten Füchse Berlin.

Playoffs, European League und Cupfinal – die Kadetten Schaffhausen stehen in der finalen Phase von drei Wettbewerben. Bereits morgen Mittwoch geht die erste Runde des Playoff-Viertelfinals gegen den HSC Suhr Aarau in der BBC-Arena über die Bühne. Das Handball-Highlight des Jahres steht kommenden Dienstag bevor, wenn der deutsche Bundesligist Füchse Berlin im European League Viertelfinal-Hinspiel nach Schaffhausen kommt. Kadetten-Manager David Graubner und Team-Captain Lukas Herburger blicken auf die entscheidende Saisonphase. 

Playoff-Viertelfinal gegen Suhr-Aarau

Zwar stand am Sonntag schon vor Anpfiff fest, dass die Kadetten als Tabellenzweiter hinter dem HC Kriens-Luzern in die Playoffs starten, doch die Freude über den Sieg gegen den Tabellenleader im letzten Hauptrunden-Spiel war trotzdem gross. Nur drei Tage später folgt nun bereits der Playoff-Auftakt gegen den Tabellensiebten, den HSC Suhr Aarau. «Jetzt werden die Karten neu gemischt. Ich freue mich riesig auf diese Zeit der Saison», so Lukas Herburger. Rückblickend auf die Hauptrunde ist der Team-Captain insbesondere zufrieden, wie sich die neu formierte Mannschaft gefunden hat und so ein sehr gutes Zusammenspiel entstanden ist. «Zu Beginn der Qualifikationsrunde hatten wir leider mit viel Verletzungspech zu kämpfen, weshalb die Last nicht auf die ganze Kaderbreite verteilt werden konnte.» 

Füchse Berlin zu Gast in Schaffhausen

Zum zweiten Mal in Folge stehen die Kadetten im Viertelfinal der European League, dem zweithöchsten europäischen Wettbewerb. «Es ist ein riesiger Erfolg, dass wir es erneut ins Viertelfinal geschafft haben», so Kadetten-Manager David Graubner. «Dass wir in der Gruppenphase drei der sechs Spitzenpartien gewinnen konnten, hat der Mannschaft viel Selbstvertrauen gegeben.» Damit spricht er auf die Siege gegen Benfica Lissabon und FRISCH AUF! Göppingen an. Gegen Ystads schaffte die Equipe dann vergangenen Dienstag mit zwei Siegen den souveränen Viertelfinal-Einzug.

Endete die europäische Reise für die Orangen in der Saison 2021/22 an diesem Punkt gegen Wisla Plock, werden die Schaffhauser auch dieses Jahr als Underdog in die nächste Runde gehen. Mit den Füchsen Berlin ist der Gegner sogleich einer der Top-Bundesligisten, der aktuell neben Kiel, Magdeburg und Flensburg ganz vorne in der Tabelle mitmischt. 

Doch auch wenn die Chancen klein sind, soll nichts unmöglich sein. Um eine möglichst gute Ausgangslage für das Rückspiel am 18. April in Berlin zu haben, ist das Heimspiel von enormer Bedeutung. «Wenn wir zuhause, mit unseren Fans im Rücken, eine gute Leistung bringen, dann können wir da mitspielen», sagt Lukas Herburger. «Dafür muss aber jeder von uns den Tag seines Lebens haben.» Über das Final4 zu reden, empfindet er dennoch als zu früh. «Die Favoritenrolle ist klar bei Berlin», so der Captain. «Aber ich glaube an unser Team. Wir sind nicht irgendwie ins Viertelfinale gekommen.» 

Für die Füchse ist die Munotstadt kein ganz neues Terrain – 2013 begegneten sich die Mannschaften schon einmal, damals noch in der Gruppenphase der Champions League. Damals gewannen die Hauptstädter vor ausverkaufter Kulisse mit 40:35. Auch am 11. April ist eine volle Halle zu erwarten: Die Haupttribüne ist bereits ausverkauft, es sind Stand Montag nur noch rund 600 Plätze verfügbar. 

Belastung durch drei Wettbewerbe

Mit Blick auf den Spielplan heisst das konkret: Am Mittwoch und am Samstag in der Liga punkten und dann am Dienstag den Fokus auf das Berlin-Spiel richten. Um den Cup-Titel kämpfen die Kadetten und Kriens-Luzern am 6. Mai in Gümligen.

Um diese Phase zu meistern, gilt es für Trainer Adalsteinn Eyjólfsson, die Kräfte seiner Mannschaft zu bündeln und die Last auf die Schultern des gesamten Kaders zu verteilen. «Genau hier können wir unsere Stärke zur Geltung bringen», so Lukas Herburger. Und so intensiv die bevorstehenden Wochen sein mögen, so schön ist eben genau diese Zeit. «Jetzt kommen die Belohnungsspiele», bestätigt David Graubner. Dass die Mannschaft die Belastung von drei Wettbewerben tragen muss, sei zwar eine Herausforderung, doch vor allem das Ergebnis einer bisher erfolgreichen Saison. Was es nun braucht, um darauf aufzubauen? Motivation, guten Handball, einen starken Willen und den Hunger auf viele weitere Siege.

Lara Gansser, Schaffhausen24 / Goldküste24