Letzte Woche besuchte ich meine Tochter und hatte noch keinen Morgenkaffee mir gegönnt. Nach der Begrüssung war darum meine erste Frage, ob ich einen Kaffee haben könnte. Natürlich Mama, sagte sie mir.
«Ich habe Dir schon einen 'rausgelassen'». Wir beide giessen immer noch heisses Wasser in den Kaffee und versüssen ihn dann mit einem Schluck alternativer Milch. Ich griff zum Wasserkocher und sah, dass das Wasser darin schon warm war. Der Deckel des Wasserkochers war schon offen – schien mir kurz merkwürdig, doch verlor ich keine weiteren Gedanken daran. Ich füllte meinen frisch gebrauten Kaffee mit dem heissen Wasser auf. Noch einen 'Gutsch' Milch und der langersehnte Schluck!
Der wohlriechende Kaffee schmeckte widerlich und erfüllte mich nicht mit Glück. Ich spukte den Rest raus und fragte meine Tochter, ob sie gerade ihren Wasserkocher mit Apfelessig am Entkalken sei. Sie antwortete nicht sofort, danach fragte ich nochmals, ob es denn Apfelessig sei? Sie verneinte und brachte mir die Flasche mit einem handelsüblichen Entkalker mit den gewohnten Warnzeichen. Sie brachte mir Clorella und Weizengras und sagte mir, dass ich doch meinen Magen so neutralisieren könne. Ich trank die Brühe, da mir nicht so wohl war mit dem Haushaltgift im Magen, auch wenn es sich um homöopathische Verhältnisse handelte.
Die ganze Geschichte verfolgte uns noch eine Weile. Wir alle kaufen im Handel diese chemischen Putzmittel. Es löste bei uns das Bedürfnis aus, diese Chemie möglichst durch natürliche Reinigungsmittel zu ersetzen. Damit belasten wir nicht nur die Umwelt massgeblich weniger, sondern schützen auch unsere kleinsten Erdenbürger vor unangenehmen Folgen, falls ihnen so eine Flüssigkeit in die Hände gerät. Bei ihnen hat das manchmal verheerende Folgen. Wenn man den Hersteller auf die Giftigkeit seiner Mittel anfragt, dann lehnen sie jede Haftung grundsätzlich ab.
Meine Tochter gab dann zu bedenken, dass natürliche Putzmittel nicht immer so effizient seien. Ich habe inzwischen ganz andere Erfahrungen gemacht und bin sehr überzeugt, dass viele chemische Mittel sich leicht durch natürliche ersetzen lassen. Auch ich bin mit herkömmlichen Putzmittel aufgewachsen und genoss die Werbung der absolut perfekten Sauberkeit.
Doch auch natürliche Mittel können unverträglich werden, wenn das Verhältnis nicht stimmt. Hier gilt der alte Spruch: «Die Menge macht das Gift».