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31.05.2023

Älteste Gartenpflanze – Pfingstrosen

Mit ihrem attraktiven Laub sind sie immer einen Hingucker. (Symbolbild) Bild: pixabay
Von April bis Juni kann man sich an den prächtigen Blüten erfreuen. Die robuste und langlebige Zierpflanze mit ihrer reichen Blüten-Farbpalette von weiss bis violett, einschliesslich all ihren Schattierungen.

Der botanische Gattungsname «Paeonia» ist auf das griechische Wort «paionia» zurückzuführen, das für den Götterarzt «Paian» steht. Der griechischen Sage nach heilte er mit Hilfe dieser Pflanze Pluton, den Gott der Unterwelt, nachdem Herakles diesen im Krieg um Pylos verwundet hatte.

  • Die Kaiserin liebte die Pfingstrose sehr. Bild: Patricia Rutz
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  • Bild: Patricia Rutz
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50 Arten wachsen in der freien Natur

Die Pfingstrose Paeonia, auch Päonie genannt, ist die einzige Pflanzengattung in der Familie der Pfingstrosengewächse (Paeoniaceae). Die Gattung besteht aus staudigen und strauchigen Päonien und kommt interessanterweise nur auf der nördlichen Erdhälfte vor.

Etwa 50 Arten der Stauden-Pfingstrose wachsen in freier Natur über die ganze nördliche Erdhalbkugel verteilt. Sie sterben im Herbst bodeneben ab und überwintern, wie alle Stauden, als Wurzelstock. Im Frühjahr treiben sie aus unterirdischen Knospen wieder neu aus.

Die 15 bekannten Arten der Strauch-Pfingstrose, auch Baum-Pfingstrose genannt, sind ausschliesslich in China beheimatet, wo sie schon vor über 100 Jahren kultiviert wurden. 

«Pfingstrose Verhaucht sein stärkstes Düften Hat rings der bunte Flor, Und leiser in den Lüften Erschallt der Vögel Chor. Des Frühlings reichstes Prangen Fast ist es schon verblüht – Die zeitig aufgegangen, Die Rosen sind verblüht. Doch leuchtend will entfalten Päonie ihre Pracht, Von hehren Pfingstgewalten Im tiefsten angefacht. Gleich einer späten Liebe, Die lang in sich geruht, Bricht sie mit mächtgem Triebe Jetzt aus in Purpurglut.»
Dichter, Ferdinand von Saar.

Blüht von April bis Juni

Pfingstrosen sind ausdauernde, krautige oder strauchige Frühlings- und Frühsommerblüher. Alle Pfingstrosen-Arten sind sommergrün. Die Blütenfarbe ist arten- und sortenabhängig und reicht von weiss, rosa über verschiedene Rottöne bis gelb. Die Blütezeit beginnt Ende April und dauert bis in den Juni an. Gefüllt sind sie manchmal über 20 cm gross. Nach der Blüte bilden sich Balgfrüchte.

Behandlung von Beessenen

Der Ruf der Heilkräftigkeit der Pfingstrosen hatte sich von der Antike bis ins 19. Jahrhundert erhalten. Im Mittelalter galt die Pfingstrose als wirksames Mittel gegen die Gicht. Sie sollte bei Kinder- und Frauenkrankheiten helfen. Auch wurde die Pflanze als Mittel gegen Epilepsie eingesetzt.

In der Volksmedizin wurde der Rauch aus den Samen zur Behandlung von «Besessenen» verwendet. Die Samen halfen auch zahnenden Kleinkindern, indem die Samen auf Ketten aufgereiht den Kleinkindern zum Kauen gegeben wurden.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) fanden und finden heute noch Wurzel, Rinde, Samen und Blüte als Beruhigungs- und Schmerzmittel Verwendung.

Auch Heilkraft schlummert in der Pfingstrose. Bild: pixabay

Die Geschichte beginnt in China

Die Kulturgeschichte der Pfingstrose begann in China. Sie war zunächst geschätzte Medizinalpflanze. In der Jin-Dynastie (265-420 n. Chr.) wurde sie als Zierpflanze in die Gärten der Kaiser geholt. Die Kaiserin mochte sie sehr gern. Entsprechend findet man sie auch in der Literatur. Die Pfingstrose taucht auf mittelalterlichen Tafelgemälden auf, denn in der christlichen Symbolsprache bedeutet sie Reichtum, Heil, Heilung und Schönheit. In der chinesischen Gartenkunst symbolisiert sie Reichtum, Vornehmtum, Liebespfand, ein in Liebe erfülltes Frauenleben und die Sanftmut Buddhas.

Quelle: Haug Gartenpflanzen

Patricia Rutz / Goldküste24