Der botanische Gattungsname «Paeonia» ist auf das griechische Wort «paionia» zurückzuführen, das für den Götterarzt «Paian» steht. Der griechischen Sage nach heilte er mit Hilfe dieser Pflanze Pluton, den Gott der Unterwelt, nachdem Herakles diesen im Krieg um Pylos verwundet hatte.
Älteste Gartenpflanze – Pfingstrosen

50 Arten wachsen in der freien Natur
Die Pfingstrose Paeonia, auch Päonie genannt, ist die einzige Pflanzengattung in der Familie der Pfingstrosengewächse (Paeoniaceae). Die Gattung besteht aus staudigen und strauchigen Päonien und kommt interessanterweise nur auf der nördlichen Erdhälfte vor.
Etwa 50 Arten der Stauden-Pfingstrose wachsen in freier Natur über die ganze nördliche Erdhalbkugel verteilt. Sie sterben im Herbst bodeneben ab und überwintern, wie alle Stauden, als Wurzelstock. Im Frühjahr treiben sie aus unterirdischen Knospen wieder neu aus.
Die 15 bekannten Arten der Strauch-Pfingstrose, auch Baum-Pfingstrose genannt, sind ausschliesslich in China beheimatet, wo sie schon vor über 100 Jahren kultiviert wurden.
Blüht von April bis Juni
Pfingstrosen sind ausdauernde, krautige oder strauchige Frühlings- und Frühsommerblüher. Alle Pfingstrosen-Arten sind sommergrün. Die Blütenfarbe ist arten- und sortenabhängig und reicht von weiss, rosa über verschiedene Rottöne bis gelb. Die Blütezeit beginnt Ende April und dauert bis in den Juni an. Gefüllt sind sie manchmal über 20 cm gross. Nach der Blüte bilden sich Balgfrüchte.
Behandlung von Beessenen
Der Ruf der Heilkräftigkeit der Pfingstrosen hatte sich von der Antike bis ins 19. Jahrhundert erhalten. Im Mittelalter galt die Pfingstrose als wirksames Mittel gegen die Gicht. Sie sollte bei Kinder- und Frauenkrankheiten helfen. Auch wurde die Pflanze als Mittel gegen Epilepsie eingesetzt.
In der Volksmedizin wurde der Rauch aus den Samen zur Behandlung von «Besessenen» verwendet. Die Samen halfen auch zahnenden Kleinkindern, indem die Samen auf Ketten aufgereiht den Kleinkindern zum Kauen gegeben wurden.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) fanden und finden heute noch Wurzel, Rinde, Samen und Blüte als Beruhigungs- und Schmerzmittel Verwendung.

Die Geschichte beginnt in China
Die Kulturgeschichte der Pfingstrose begann in China. Sie war zunächst geschätzte Medizinalpflanze. In der Jin-Dynastie (265-420 n. Chr.) wurde sie als Zierpflanze in die Gärten der Kaiser geholt. Die Kaiserin mochte sie sehr gern. Entsprechend findet man sie auch in der Literatur. Die Pfingstrose taucht auf mittelalterlichen Tafelgemälden auf, denn in der christlichen Symbolsprache bedeutet sie Reichtum, Heil, Heilung und Schönheit. In der chinesischen Gartenkunst symbolisiert sie Reichtum, Vornehmtum, Liebespfand, ein in Liebe erfülltes Frauenleben und die Sanftmut Buddhas.
Quelle: Haug Gartenpflanzen