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Meilen
07.06.2023

2032 Viertelstundentakt möglich

Ein wichtiger Schritt ist nun geplant. (Symbolbild) Bild: bahnbilder.ch
Seit 2019 entlastet die S20 den morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr, doch eigentlich braucht es am rechten Zürichsee-Ufer einen Viertelstundentakt. Die Bevölkerung hat bereits Druck gemacht.

Der Gemeindepräsident von Meilen, Christoph Hiller und der Tiefbauvorsteher, Alain Chervet (beide FDP) teilten laut der Zürichsee-Zeitung mit, dass der Engpass zwischen den Bahnhöfen Herrliberg-Feldmeilen und Meilen behoben werden soll. Dank einem Doppelspurausbau soll der Fahrplan dichter werden.

Auch laut der SBB ist der Ausbau per 2032 geplant. Mit der Schliessung der Lücke zwischen Herrliberg und Meilen wäre dann der ganze Streckenabschnitt zwischen Zürich-Tiefenbrunnen und Uetikon doppelspurig. Einspurig wäre dann noch zwischen Uetikon und Stäfa und Uerikon und Rapperswil.

Viertelstundentakt im 2037 möglich

Ein durchgehender Viertelstundentakt ist mit der Erweiterung jedoch noch nicht möglich. Dafür braucht es das vierte Gleis im Bahnhof Stadelhofen sowie den zweiten Riesbachtunnel bis zum Bahnhof Tiefenbrunnen. In Betrieb könnte beides gegen 2037 gehen. Ab dann wäre ein Viertelstundentakt am rechten Zürichseeufer möglich.

Der geplante doppelspurige Abschnitt verhindert, dass die S16 nicht mehr in Herrliberg-Feldmeilen, sondern erst in Meilen endet. Zusammen mit der S6 wird dann ab Meilen jede Viertelstunde ein Zug mit Halt an allen Stationen nach Zürich verkehren. Mit der S7 zusammen würden dann ab Meilen sechs Züge pro Stunde Richtung Zürich fahren.

Die SBB will laut der Zürichsee-Zeitung noch Land erwerben, weil noch kein Platz für ein zweites Gleis zwischen der Seestrasse und der parallel dazu verlaufenden General-Wille-Strasse ist. Im zweiten Halbjahr sollen die betroffenen Grundeigentümer zu einer Informationsveranstaltung eingeladen und Verhandlungen aufgenommen werden. Auswirkungen wären vor allem bei der General-Wille-Strasse zu spüren.

Geduld bis 2032 ist gefordert

Die SBB hofft, dass sie das Genehmigungsverfahren bis Ende 2027 abschliessen und dann mit dem Bau beginnen kann. Die Arbeiten werden vier Jahre dauern, bis ca. 2032. Das Projekt zieht sich in die Länge, wird jedoch konkreter. In der Vergangenheit war man vager unterwegs.

Auf der 2,5 Kilometer langen Strecke zwischen Meilen und Herrliberg-Feldmeilen müssen diverse Brücken erweitert oder ersetzt werden. In Meilen muss das Mittelperron angepasst und behindertengerechte Zugänge mit Rampen und Lift geschaffen werden.

Das Wendegleis beim Bahnhof Herrliberg-Feldmeilen wird verschwinden. Es wurde für die S16 gebaut, weil hier Endstation ist. Damit können die anderen Züge passieren und die Entlastungslinie S20 konnte überhaupt realisiert werden.

Bei den Anwohnern ist das Wendegleis allerdings unbeliebt, weil die stehenden Zugkompositionen schnaufende und zischende Geräusche von sich geben. Sie gingen auch juristisch vor. So werden auch sie mit dem Ausbau der Doppelspur diesen Lärm nicht mehr haben.

Patricia Rutz / Goldküste24