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Zumikon
09.06.2023

Funkmast wird trotz Beschwerde ersetzt

Vor gut zwei Jahren wurde bekannt, dass die Funkantenne ersetzt werden muss. (Symbolbild) Bild: teltarif.de
Die Funkantenne am Räspweg steht schon seit 1988 auf einer grossen Grünfläche. Er dient der Flugsicherung Skyguide, jedoch auch der Kantonspolizei und Swisscom.

Skyguide dient er als Funkanlage für die Kommunikation zwischen Pilot und Flugverkehrsleiter. Aber auch die Kantonspolizei und die Swisscom verwenden ihn, für ihren Sicherheitsfunk respektive als Mobilfunkantenne.

Vor gut zwei Jahren wurde bekannt, dass die Anlage in die Jahre gekommen ist und zunehmend mit Rostproblemen zu kämpfen hat, wie die Zürichsee-Zeitung berichtet. Somit muss sie ersetzt werden. Die Zumiker Bevölkerung wehrte sich, und zwar nicht, was die Sendeleistung anbelangt, sondern die Gestaltung des Masts. Auch die Gemeinde befand, dass es nicht gehe, dass statt dem schmalen Rohrmast ein Gittermast erstellt werde, der vier Meter höher und auch vom Umfang her massiver werde.

Einwände sind vom Tisch

Trotz des Widerstandes wird in Waltikon mittlerweile gebaut. Die Gemeinde ist offensichtlich nicht mehr involviert. Der Gemeindeschreiber, Thomas Kauflin erwähnt, dass die Einwände vom Tisch sind, und die Gemeinde leider nichts bewirken konnte. Auch die vier Beschwerden aus den Reihen der Anwohnerschaft sind nach wie vor beim Bundesverwaltungsgericht hängig, wie die verschiedenen involvierten Parteien bestätigen.

Dass jetzt schon gebaut wird, ist nur möglich, weil das Bundesverwaltungsgericht einem Antrag von Skyguide stattgegeben und den Beschwerden die aufschiebende Wirkung entzogen hat. Skyguide hat nun jedoch das Risiko, dass ein Gericht die Baugenehmigung im Nachhinein für ungültig erklärt.

Hans-Jacob Heitz ist der Rechtsvertreter der verschiedenen Anwohnergruppen und sagt, dass Skyguide versäumt hat, mit den Anwohnern das Gespräch zu suchen und einfach baut. Für ihn ist das behördliche Arroganz. Und Lösungen hätte es laut ihm gegeben, denn der Mast hätte auch ein bisschen verschoben werden können, da es genug Platz hat. Gegen das Killerargument von Skyguide hat man fast keine Chance, wenn sie sagen, dass bei einem stärkeren Sturm der Mast drohe, umzustürzen. Doch Skyguide wäre eigentlich dazu angehalten, dem Mast so gut zu schauen, dass das er eben nicht zur Gefahr werden kann.

Argument – Sicherheit

Heitz, der selbst früher in Teilzeit als Richter am Bundesverwaltungsgericht tätig war, rechnet «jeden Tag» mit den Entscheiden des Bundesverwaltungsgerichts. Und er ist Realist. Doch da die aufschiebende Wirkung bereits entzogen wurde, erwartet er keinen Bescheid im Sinn der Beschwerdeführenden.

Skyguide argumentiert weiter mit der Sicherheit. Nach Ablauf der Betriebszeit müssen solche Masten ordentlich ersetzt werden. Das schreibt Prisca Huguenin-dit-Lenoir, Mediensprecherin von Skyguide auf Anfrage der Zürichsee-Zeitung. Es war sehr dringend sodass die Arbeiten angegangen werden mussten. Ende Jahr sollen sie abgeschlossen sein. An der Sendeleistung ändert sich nichts, denn der Funkmast erhält die identische Antennenbestückung wie der alte Mast – ohne zusätzliche Mobilfunkdienste.

Doch warum ist er viel massiver als der frühere? Die Konstruktion des neuen Mastes richte sich nach den heute geltenden Verhältnissen und Vorgaben, sagt die Skyguide-Mediensprecherin. Es gibt mehr Wind als noch vor 20, 30 Jahren, entsprechend massiver muss der Funkturm sein.

Patricia Rutz / Goldküste24