Home Region Schweiz/Ausland Sport Rubriken Magazin Agenda
Herrliberg
09.07.2023
09.07.2023 05:48 Uhr

Fast keine Grundstücke mehr vorhanden

Die Baugenossenschaft Zürichsee hat seit 2011 keinen neuen Baurechtsvertrag mehr abgeschlossen. (Symbolbild) Bild: Goldküste24
Ohne Grundstücke und Baurechtsverträge kein preisgünstiger Wohnraum: Die Baugenossenschaft Zürichsee steht vor schwierigen Herausforderungen.

Der Gemeinderat hatte das Projekt als einzige Möglichkeit angesehen, preisgünstige Wohnungen für die Bürgerinnen und Bürger von Herrliberg zu schaffen. Doch die Gemeindeversammlung lehnte den Baurechtsvertrag Ende Juni mit der Baugenossenschaft ab. Damit ging ein während mehrerer Jahre entwickeltes Projekt bachab.

Eigentlich wollte die Baugenossenschaft Zürichsee (BGZ) auf dem Herrliberger Fuler-Areal 26 Wohnungen im Baurecht erstellen, mit Mietpreisen von 20 bis 30 Prozent unter dem Ortsniveau. Nun ist die Überbauung Fuler-Areal in dieser Form vom Tisch. Stattdessen soll nun ein neuer Architekturwettbewerb ausgeschrieben werden. Die Gemeinde Herrliberg will auf diese Weise ein Projekt erhalten, das ein hohes Mass an Wohnqualität und ein attraktives öffentliches Raumangebot bietet.

Keine Vertragsabschlüsse mehr seit 2011

Die Baugenossenschaft Zürichsee hat seit 2011 keinen neuen Baurechtsvertrag mehr abgeschlossen. Die hohen Grundstückspreise am rechten Zürichseeufer machen es schwierig, bezahlbaren Wohnraum zu realisieren. Auch andere Baurechtsgrundstücke im Bezirk Meilen wurden bereits geprüft, aber es kam nicht zu Vertragsabschlüssen. Die Baugenossenschaft hatte 2011 am Stäfner Lanzelenweg 28 Alterswohnungen im mittleren Preissegment gebaut, für die es dreimal so viele Interessenten wie Wohnungen gab.

Knapper Entscheid

Milan Jovanovic, Geschäftsführer der Baugenossenschaft Zürichse bedauert den Entscheid des Herrliberger Souveräns, den Baurechtsvertrag abzulehnen, da die Nachfrage nach preisgünstigem Wohnraum sehr hoch ist. Er betont, dass Gemeinden auch einmal ein Risiko eingehen müssen, um diesem Bedürfnis gerecht zu werden. Der Entscheid war knapp ausgefallen. 269 Stimmberechtigte lehnten den Baurechtsvertrag ab, 244 sagten Ja und nur 25 Stimmen gaben den Ausschlag zum Nein.

Hinweise aus der Bevölkerung nötig

Jovanovic versucht, darin das Positive zu sehen: Es gab gleichzeitig eine hohe Zustimmung zu unserem Bauprojekt von fast 50 Prozent», sagt er. Das zeige, wie hoch das Bedürfnis nach Wohnraum in einem günstigeren Segment sei. Doch wie Grundstücke finden? «Wir sind angewiesen auf Hinweise aus der Bevölkerung oder auf Angebote für Baurechtsgrundstücke der Gemeinden.

Patricia Rutz / Goldküste24