Wie lange beschäftigst du dich schon mit Pilzen?
Sandra Arias: Sie begleiten mich seit meiner Kindheit! Wir gingen oft mit Onkel und Tante «sehr italienisch» Hallimasche suchen. Ich erinnere mich an einen Herbst, wo wir eine Badewanne voll dieser Pilze gesammelt haben. Diese wurden dann ganz traditionell in Essig oder Öl eingemacht. Auch Fliegenpilze liebte ich wegen ihrer Farbe, Form und all den Legenden schon als Kind. Später habe ich als Laborantin im Institut medizinische Mikrobiologie in der Abteilung Mykologie gearbeitet. Da ging es auch um Pilze, um menschenpathogene, also krankmachende Pilze.
Mit meinen damals noch kleinen Kindern ging ich auch in Hombrechtikon immer mal wieder auf Pilzsuche. Vor ungefähr fünf Jahren habe ich mich dann intensiver der Pilzwelt verschrieben.
Warum Pilze?
Ich bin fasziniert von den Formen, Farben und Gerüchen, von dem Mysterium, das sie umgibt. Es ist unglaublich spannend, zu lernen, wo und warum du welche Pilze wann suchen musst. Sie symbolisieren für mich eine eigene Welt, es ist eine Art Schatzsuche. Alle deine Tipps und Tricks nützen dir zwar, aber du hast keine Garantie auf Erfolg, sondern brauchst immer wieder eine Portion Glück, um die gewünschten Pilze zu finden.
Es ist ein Feld, das noch immer in den Kinderschuhen steckt, obwohl sich die Forschung in den letzten Jahren stark mit Pilzthemen auseinandergesetzt hat und neue Ideen umgesetzt wurden. Pilze können mehr als nur eine Küchenzutat sein! Sie sind Baumaterial, Luxusgut, Medizin oder Müllentsorger.