- Kolumne von Dr. Philipp Gut
Gestern fuhr ich über eine Strassenbaustelle in Lenzburg, Kanton Aargau. Mitten auf der zentralen Bahnhofstrasse gibt es neu eine künstliche Verengung. Zwei Autos werden dort nicht mehr kreuzen können.
Betonblöcke auf der Fahrbahn
Ein ähnliches Bild an der Hardturmstrasse in Zürich. Dort wurden sogar Betonblöcke installiert, die von beiden Seiten in die Strasse ragen und eine Durchfahrt auf beiden Spuren verunmöglichen.
Ausserdem ist unklar, wer Vorteil hat. Es entsteht ein ständiges Stop and Go, das ironischerweise erstens die Umwelt belastet und zweitens gefährlich ist.
Städte vertreiben Autofahrer
Ähnliche Verkehrsbehinderungen findet man im ganzen Land. Es entsteht der Eindruck: Die Behörden tun alles – nicht nur in Quartierstrassen –, um den Verkehr zu behindern, den Fluss zu stören.
Mein Verdacht: Es geht den Politikern und Behörden mit all diesen Massnahmen darum, den Leuten das Autofahren madig zu machen. Die links-grüne Stadt Zürich steht gar offen dazu, dass dies ihre Absicht ist. Sie will die Autofahrer vertreiben.
Erfolg dank guten Strassen
So mancher Autofahrer und Bürger langt sich an den Kopf. Sollten Strassen nicht dazu da sein, eine möglichst ungehinderte, effiziente Fortbewegung zu garantieren? Ist die freie Mobilität nicht ein Rückgrat unserer Wirtschaft und Gesellschaft? Ist sie nicht ein Kennzeichen der Moderne und ihres historisch einmaligen Aufschwungs?
Das galt auch für frühere Kulturen. Die alten Römer waren unter anderem deshalb so erfolgreich, weil sie gute Strassen bauten, während unsere Vorfahren sich damals noch durchs Unterholz kämpften.
Wir legen uns Steine in den Weg
Die ungemütliche Frage steht im Raum: Ist es nicht ein Zeichen der Dekadenz, des Niedergangs, wenn sich eine Kultur oder Zivilisation selbst Steine in den Weg legt, wenn sie sich selbst ausbremst – wörtlich wie im übertragenen Sinn?
Buntes Narrenschiff Utopia
Festzustellen ist das auch in anderen Bereichen. Wir sprechen Technologieverbote aus – etwa bei der Kernenergie oder bei den Verbrennungsmotoren – und riskieren damit, uns selbst ins Abseits zu manövrieren. Während andere Weltgegenden Vollgas geben, deindustrialisiert sich ein einstiger europäischer Wirtschaftsmotor Deutschland im Zeichen einer realitätsfremden ideologischen Politik. Und wir Schweizer höselen hinterher.
Wie sagte doch Franz Josef Strauss: Willkommen im «bunten Narrenschiff "Utopia"»!