In den ersten Tagen des Jahres 1974 reiste die Pfarrwahlkommission der Kirchgemeinde Männedorf-Uetikon nach Dübendorf, hörte sich eine Sonntagspredigt des jungen Vikars an und besuchte eine Lektion Religionsunterricht. Offenbar waren sie überzeugt von dem, was sie sahen, und so wurde Ambros Schuler zum Pfarrer von Männedorf und Uetikon gewählt.
Alsbald packte er sein Bündel, engagierte seine Tante als Haushälterin, las die zwei A4-Blätter mit Notizen, die sein Vorgänger hinterlassen hatte und begann die Pfarrei quasi von null an aufzubauen. Gut drei Jahrzehnte lang, bis 2005 war er Pfarrer für Männedorf und Uetikon. Seither arbeitet er in einem reduzierten Pensum noch als Seelsorger, während er die Leitung der Pfarrei in jüngere Hände legen konnte. Zum goldenen Jubiläum bekam Ambros Schuler ein Bänkli aus der Werkstatt des Uetiker Zimmermanns Kuster überreicht, damit er weiterhin das tun kann, was ihm in den letzten fünf Jahrzehnten besonders am Herzen gelegen hat: Beziehungen pflegen, mit den Leuten reden und ihnen zuhören.
Eine erste Kostprobe gab es gleich während des Festgottesdiensts, während dem sich Pfarreileiterin Barbara Ulsamer zu Schuler aufs Bänkli setzte und mit ihm gemeinsam die Vergangenheit Revue passieren liess. Nach der Schule arbeitete er im Urnerland auf dem elterlichen Bauernhof mit, bevor er sich auf dem zweiten Bildungsweg zum Priester ausbilden liess. Dass er 50 Jahre lang ausserhalb des Urnerlands bleibe, das hatte 1974 niemand geahnt.