Inmitten der Meldungen rund um die GZO-Krise wurde im Juli 2024 gross die Gründung des Vereins Pro GZO bekanntgegeben (wir berichteten).
Co-Präsident des neu gegründeten Vereins ist niemand Geringeres als der Künstler Rolf Knie. Herzerwärmend sagte er in einem Interview nach der Gründung, dass er und seine Frau gute Erfahrungen am GZO gemacht hätten und er darum sofort bereit gewesen sei, mitzuhelfen, als er vom Verein hörte.
Neben Knie besteht der Vorstand u.a. aus Dr. med. Chantal Breitenstein, Ärztliche Direktorin am GZO und Mitglied der Geschäftsleitung der GZO Spital AG.
Man wolle mit dem Verein «unabhängig vom GZO» dazu beitragen, dass die regionale Gesundheitsversorgung sowie die Arbeits- und Ausbildungsplätze gesichert bleiben. Zudem wolle man das «falsche Bild korrigieren», das viele Leute von der Lage des Spitals Wetzikon hätten. Man wolle zeigen, dass das Spital auch in der aktuell herausfordernden Zeit unverändert weiterarbeite und mit der gewohnt hohen Qualität rund um die Uhr für die Oberländer Patienten da sei.
Grosse Worte
Im Zentrum stünden die «Sensibilisierung der Bevölkerung, die optimale medizinische Versorgung, das Wohlbefinden und die Wertschätzung der Arbeitnehmenden». Die gesammelten Mittel sollen einerseits den von Sparmassnahmen betroffenen Angestellten zu Gute kommen und andererseits in die Öffentlichkeitsarbeit fliessen.
Man wolle mit «geeigneten Kampagnen, Aktionen und Veranstaltungen» alle Akteure, wie die Bevölkerung, das regionale Gesundheitswesen, die Wirtschaft und nicht zuletzt auch die Politik, imformieren, hiess es in einer Rede zur Lancierung.
Auf der Website ist zu lesen: «Wir sorgen dafür, dass das Thema ‚Erhalt des GZO Spital Wetzikon‘ gehört wird und in aller Munde ist.»
Wenig Taten
Nach der PR-wirksamen Lancierung mit Knie als prominentes Aushängeschild ist zumindest von aussen fünf Monate nach der Gründung nicht mehr sichtbar als eine nett gemachte Website mit ein paar schönen Sätzen und Angabe des Spendenkontos.
Man darf gespannt sein, ob den schönen Worten auch Taten folgen, oder ob die Vereinsgründung wie andere Aktivitäten einfach nur Teil einer PR-Maschinerie war und man nach Bekanntwerden der Überschuldung des Spitals die Flinte vorzeitig ins Korn geworfen hat.
Rolf Knie jedenfalls scheint bereits ein neues Herzensprojekt zu haben: eine neue Show namens «Salon Spectacle» (mehr darüber zu lesen auf linth24.ch).
Für die vielen GZO-Mitarbeitenden, die in der Schwebe sind, wie aber auch für die etlichen Zulieferer, die auf ihr Geld warten, wäre es zu wünschen, dass es nicht bei den leeren Worthülsen bleibt.