Seit 20 Jahren produziert die Kammeroper Zürich, früher als Pocket Opera Company Zürich und OperaBox, jedes Jahr eine Produktion von weniger bekannten Opern oder Operetten, allerdings von berühmten Komponisten wie Gaetano Donizetti, Gioachino Rossini, Georges Bizet und dieses Jahr wieder einmal von Jacques Offenbach. Paul Suter inszenierte 16 der bisher 17 Produktionen und schrieb auch dieses Jahr die Texte für die beiden Einakter von Jacques Offenbach. Seit 2021 spielt die Kammeroper im Gemeindesaal Zollikon.
Zwei Einakter von Offenbach
Die Kammeroper Zürich legt Wert darauf, weniger bekannte Stücke aufzuführen, die in grossen Häusern nicht aufgeführt werden. Damit suchen die Veranstalter die Nähe zum Publikum. Dieses Jahr sind dies zwei Einakter von Jacques Offenbach. Damit wird das Publikum jedes Jahr überrascht. Wer den Mut hat, ein Stück anzuschauen, das nicht bekannt ist, wird doppelt belohnt.
Zuerst wurde die «opéra buffa» «Un mari à la porte» aufgeführt. Mit der wunderbaren Musik von Offenbach, mal zärtlich und herzberührend, mal rassig, wurde diese Komödie in französischer Originalsprache, aber mit deutschen Zwischentexten, aufgeführt. Der Schauspieler Beat Gärtner führte als Moderator gekonnt durch die Geschichte.
Das zweite Stück, «Ba-ta-clan» war eine Komödie, die sehr witzig von Paul Suter inszeniert wurde, und zu einem Lacher nach dem andern führte. Die Musik stammte ebenfalls von Jacque Offenbach. Drei Menschen werden in einer Klinik darauf hin behandelt, dass sie keine freie Meinung mehr haben sollen. Doch am Schluss werden sie freigelassen, was zu einem Happy-end führt.
Spitzen-Solisten und tolles Team
Als Solisten glänzten die Sopranistinnen Sara-Bigna Janett aus Graubünden und Julia Schiwowa aus Zürich sowie die Tenöre Christoph Waltle aus Graubünden und Valérian Bitschnau aus Sion, aber natürlich auch der Bass-Bariton Erich Bieri, auch Präsident der Kammeroper. Was diese zusammen mit dem ganzen Ensemble auf die Bühne brachten, war schlicht begeisternd. Caspar Dechmann als musikalischer Leiter, zauberte aus dem relativ kleinen Orchester das Beste heraus. Neben Regisseur und Intendant Paul Suter wirkten zudem Produktionsleiter Matthias Lorenz-Binondo, Lichtgestalter Markus Brunn und Regie-Assistentin Nina Brunner im Hintergrund für diese tolle Produktion.
Sechs weitere Aufführungen
Nach der Premiere finden an den kommenden Wochenenden noch weitere Vorstellungen statt: Freitag, 3. Januar, Samstag, 4. Januar (je 19 Uhr), Sonntag, 5. Januar (15 Uhr), Freitag, 10. Januar, Samstag, 11. Januar, Sonntag, 12. Januar (15 Uhr, Dernière). Alle Informationen, auch für Tickets, findet man auf zuercher-kammeroper.ch.