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Kanton
20.01.2025
20.01.2025 14:54 Uhr

Feuerwerksverbot gefordert

Hat das Knallen und Leuchten bald ein Ende: In Zürich fordern nun sogar gewisse SVP-Kreise ein Verbot. Bild: pixabay
Immer mehr Parteien sprechen sich gegen lautes Feuerwerk aus. Nun fordert in Uster eine Initiative ein ganzjähriges Verbot.

Es ist paradox: Organisiertes Feuerwerk wie am Silvesterzauber in der Stadt Zürich zieht die Massen an. Über hunderttausend Personen verfolgen das Spektakel jeweils am Seebecken. Gleichzeitig schwindet die Akzeptanz für die Böllerei.

Verängstigte Tiere

In der Schweiz bleibt es an Silvester – anders als in Deutschland – zwar mehrheitlich friedlich, und schwere Unfälle mit Knallkörpern sind selten. Aber viele Leute stören sich daran, dass lautes Feuerwerk Wild- und Haustiere verängstigt und die Luft verschmutzt.

Auf nationaler Ebene ist im Dezember 2023 eine Volksinitiative zustande gekommen, die ein Verbot des Verkaufs und der Verwendung von lautem privatem Feuerwerk verlangt. Unabhängig davon dürfen Gemeinden heute schon Verbote aussprechen – und sie machen regen Gebrauch davon.

Ursula Räuftlin, Ingenieurin und GLP-Politikerin im Stadtparlament von Uster, fordert zusammen mit Mitstreitern von links bis zur Mitte in einer parlamentarischen Initiative ein ganzjähriges Feuerwerksverbot.

Vetorecht gefordert

Die Linken in der Stadt Zürich unterstützen diese Haltung. Für das Spektakel am Züri-Fäscht setzten sie ein Verbot durch. Und den Grünen wäre es am liebsten, wenn der Stadtrat am Silvesterzauber ein Vetorecht bekäme, um das Feuerwerk bei Nebel kurzfristig abzusagen..

In Bubikon gilt das Verbot bereits

Ein Blick auf die meist bürgerlichen Landgemeinden zeigt aber: Die Befürworter eines Verbots finden sich in fast allen politischen Lagern. Als erste Gemeinde im Kanton Zürich hat Bubikon im Juni 2024 ein Verbot erlassen. Im November folgten Hombrechtikon und Gossau. In Dürnten sagte die Gemeindeversammlung deutlich Ja zu einem Verbot. Weil aber das Referendum ergriffen wurde, kommt es nun am 9. Februar zur Urnenabstimmung.

«Drohnenshow genauso schön»

In Uster stehen die Chancen für die parlamentarische Initiative gut. Denn auch die SVP als stärkste Fraktion hat Sympathien für das Anliegen, wie ihr Chef Markus Ehrensperger sagt. Er selbst habe ein Verbot schon vor vier Jahren innerhalb der Fraktion zur Diskussion gestellt. Er ärgere sich über die «sinnlose Knallerei» und den Abfall, der nach Silvester und dem 1. August jeweils herumliege. Zum Feuerwerk gebe es umweltfreundliche Alternativen: «Eine Drohnenshow ist doch genauso schön».

Thomas Renggli