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Hombrechtikon
15.02.2025
14.02.2025 08:03 Uhr

Ein Leben für nachhaltiges Bauen und Synergien

Devi Bühler (Mitte) bei der Verleihung des 1. Zürcher Zukunftspreises. Bild: zvg
Devi Bühler, Gründerin vom Kreishaus in Feldbach, wurde kürzlich mit dem 1. Zukunftspreis des Kantons Zürich ausgezeichnet. Ein Gespräch mit der Visionärin und Innovatorin.

Mit 37 Jahren blickt die ambitionierte Visionärin Devi Bühler auf eine eindrucksvolle Karriere zurück, die tief in der Welt des nachhaltigen Bauens und der synergetischen Gemeinschaftsprojekte verwurzelt ist. Seit ihrem Bachelorstudium in Umweltingenieurwesen an der ZHAW hat sie eine Leidenschaft für zukunftsfähige Lösungen entwickelt, die von lokalem Handeln bis zu globalen Visionen reichen. 

Schon früh fasziniert von innovativen Ansätzen, war sie Mitgründerin des «Synergy Village» in Feldbach, eines Kulturzentrums, das auch Raum für gemeinschaftliches Forschen und Testen bietet. Ein Ort, wo Ideen zusammenkommen und praktische Lösungen für nachhaltiges Bauen im Kreishaus erprobt werden.

Vom Labor ins echte Leben

Die grösste Herausforderung, vom Labor in die Praxis zu gehen, erlebte sie während der Coronazeit, als Materialknappheit und strikte Zeitvorgaben überwunden werden mussten. Doch ihre Beharrlichkeit führte zum Erfolg: Das Kreishaus wurde Realität – ein lebendiges

«Living Lab» für nachhaltiges Wohnen und Bauen, das als Vorreiterprojekt innovative Lösungen testet und als Inspirationsquelle für andere Projekte dient.

Mut und Beharrlichkeit

Der Zukunftspreis würdigt ihren Mut und ihre Beharrlichkeit beim Projekt Kreishaus: «Er zeigt, dass auch junge Frauen in der Baubranche Erfolg haben können, trotz schwieriger Anfangsphase», sagt Devi stolz. Der Preis bestätige sie nicht nur, sondern biete auch neue Impulse, um ihre Vision weiter auszubauen und neue Projekte sowie Forschungsinitiativen anzustossen.

Nachhaltigkeit ohne Verzicht

Bühler bringt nachhaltige Ansätze in die Mitte der Gesellschaft und setzt auf einen Mittelweg, der auf dem sinnvollen Einsatz von Solarenergie und natürlichen Materialien basiert. Nachhaltigkeit ist für sie nicht nur Beruf, sondern Lebensphilosophie. «Ich strebe nach einem Mittelweg zwischen ökologischen Prinzipien und dem praktischen Leben, mit pragmatischen Massnahmen, die für alle zugänglich und umsetzbar sind», erklärt die 37-Jährige.Neuer Wohnort Südafrika

Aktuell lebt sie überwiegend in Südafrika, wo sie ihre Forschung zur Wasserwirtschaft intensiviert. Dabei steht für sie immer wieder die Verbindung zwischen nachhaltigem Bauen und der drängenden Wasserknappheit im Fokus. Ihr aktuelles Projekt ist ein Gemeinschaftszentrum, das sich mit Wasserselbstversorgung befasst. Ihr Ziel: jedem die Möglichkeit zu geben, ein eigenes Wassersystem zu installieren. «Ich möchte Lösungen für die Wasserknappheit in Regionen wie Südafrika entwickeln, die später auch für uns in der Schweiz relevant sein können, wenn sich die Verfügbarkeit von Wasser durch den Klimawandel verändern wird.»

Tipps für andere Visionäre

Ihr wichtigster Ratschlag für Menschen, die eigene nachhaltige Projekte starten möchten, ist Mut. «Man muss einfach anfangen und nicht auf die perfekte Lösung war- ten. Gerade in jungen Jahren soll man Chancen nutzen und möglichst viele Erfahrungen sammeln. Es ist wichtig, in schwierigen Momenten nicht aufzugeben und auch mal Grenzen zu setzen, um sich selbst treu zu bleiben und nicht auszubrennen», betont Devi.

Privat schätzt sie die Stille und schöpft Kraft am See oder bei Spaziergängen im Wald oberhalb Feldbach. «In Südafrika finde ich momentan leichter den Ausgleich», sagt sie. Ihr Lebensweg zeigt eine beeindruckende Balance zwischen Beruf, Forschung und persönlichem Engagement, stets mit dem Fokus auf Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit. Devi lebt mit Leidenschaft und Zielstrebigkeit, immer auf der Suche nach Wegen, die Welt nachhaltiger und gerechter zu gestalten. Eine engagierte Frau, die nicht nur ihre eigenen Visionen verwirklicht, sondern auch andere inspiriert, nachhaltiger zu handeln.

Gabriela Gasser