Unsere Wahrnehmung hat ihre Grenzen. Leider wahr: Auf unseren Strassen kommt es jeden Tag zu Kollisionen zwischen Autos, Velos und E-Bikes. Doch warum eigentlich? Und was können wir dagegen tun? Wichtige Risikofaktoren für diese Verkehrsunfälle sind schlechte Sichtbarkeit und unzureichende Wahrnehmung.
Unsichtbare Verkehrsteilnehmer
Gerade Velofahrer und E-Biker werden aufgrund ihrer schmalen Silhouette von den Autofahrenden häufig übersehen – nicht nur in der Nacht, sondern auch am Tag. Das hängt auch damit zusammen, dass unsere Wahrnehmung begrenzt ist und dass Velofahrer und E-Biker auf der Strasse zu wenig auffallen. Diese Problematik ist uns oft nicht bewusst, wenn wir unterwegs sind.
Wahrnehmungsgrenzen Auto
Im Auto siehst du weniger, als du glaubst. Pro Sekunde können wir nur etwa drei Objekte bewusst wahrnehmen. Gerade unauffällige Objekte, die sich am Rand unseres Gesichtsfelds befinden – wie es bei Velo- und E-Bike-Fahrenden häufig der Fall ist – sehen wir oft erst spät oder gar nicht.
Bei schlechtem Wetter, in der Dämmerung oder bei Nacht verstärkt sich das Problem. Deshalb ist es so wichtig, beim Autofahren gezielt nach Velo- und E-Bike-Fahrenden Ausschau zu halten. Eine vorsichtige und defensive Fahrweise hilft dabei. Besonders beim Ein- und Abbiegen müssen Autofahrer besonders aufmerksam sein.
Es reicht nicht, nur kurz nach links und rechts zu schauen. Autofahrer müssen genau abchecken, wo ein Velo oder E-Bike fahren könnte: z. B. am Rand der Fahrbahn oder hinter einer stehenden Kolonne. Bei Einmündungen sorgt die Mehrfachbeobachtung für mehr Sicherheit.
Sichtbarkeit im Verkehr
Im Strassenverkehr geht es aber nicht nur darum, genau hinzusehen. Genauso wichtig ist es, dass wir auf dem Velo und E-Bike gut sichtbar sind und in der lebhaften Strassenumgebung deutlich auffallen. Aber was sorgt eigentlich dafür, dass ein Objekt schnell entdeckt wird?
Die Sichtbarkeit eines Objekts hängt von seinen Eigenschaften ab, etwa Farbe, Leuchtkraft, Form und Grösse. Aber auch die Umgebung, in der es sich befindet, spielt eine entscheidende Rolle. Damit wir auf dem Velo und E-Bike schnell wahrgenommen werden, müssen wir aus der Umgebung herausstechen.
Dunkel gekleidete Velofahrer oder E-Biker vor dem schwarzen Nachthimmel sind für Autofahrende schwer zu erkennen. Und auch tagsüber im dichten Verkehr ist es wichtig, sich abzuheben, damit die Fahrzeuglenkenden uns bemerken, selbst wenn sie nicht mit uns rechnen.
Tipps zur besseren Sichtbarkeit
Auf dem Velo und E-Bike gilt deshalb: Sich sichtbar machen – am Tag und in der Nacht. Dabei helfen Lichter, Reflektorbänder und Leuchtwesten. Aber auch deutliche Handzeichen, genügend Abstand zum Fahrbahnrand und das Fahren in der Mitte des Kreisels sorgen für mehr Präsenz im Verkehr.
Fonds für Verkehrssicherheit
Als nationales Kompetenzzentrum arbeitet die BFU mit Organisationen, Verbänden, Vereinen und Unternehmen zusammen, um Unfallrisiken durch aktive Prävention zu senken. Das neue Video «I See you» wurde durch die finanzielle Unterstützung des Fonds für Verkehrssicherheit möglich.