Auf dem Digital Assets Summit in New York sprach Brad Garlinghouse über den langwierigen Rechtsstreit mit der SEC, der mittlerweile fast vier Jahre und drei Monate andauert. "Es war eine schmerzhafte Reise in vielerlei Hinsicht", erklärte er. Dennoch sei er stets davon überzeugt gewesen, dass Ripple rechtlich korrekt gehandelt habe und auf der richtigen Seite der Geschichte stehe.
Garlinghouse übte erneut scharfe Kritik an der SEC und deren Vorgehen gegen Ripple und die gesamte Krypto-Branche. "Das System wirkt einfach kaputt. Wir mussten diesen Kampf für die Branche ausfechten, während die SEC gezielt gegen uns vorging", sagte er. Dabei hätte es keine Opfer oder Verluste für Investoren gegeben. "Sie handelten einfach nicht in gutem Glauben."
Die SEC-Klage
Die SEC hatte Ripple im Jahr 2020 verklagt, da das Unternehmen XRP verkauft hatte, ohne es zuvor als Wertpapier registrieren zu lassen. Im Jahr 2023 konnte Ripple einen Teilerfolg erzielen, als die US-Bezirksrichterin Analisa Torres entschied, dass XRP kein Wertpapier sei, wenn es an Privatanleger auf Börsen verkauft wurde. Für institutionelle Investoren galt XRP jedoch weiterhin als nicht registriertes Wertpapier.
Wandel in der SEC-Politik
Der jüngste Rückzug der SEC ist Teil einer umfassenderen Strategie zur Beendigung zahlreicher Krypto-Klagen. In den letzten Monaten stellte die SEC ihre Verfahren gegen Coinbase, Robinhoods Krypto-Sparte, Uniswap, Gemini und Consensys ohne Sanktionen ein. Zudem wurde die Krypto-Durchsetzungseinheit verkleinert und erklärt, dass Meme-Coins keine Wertpapiere seien.
XRP als Gewinner
Seit der Wahl hat sich XRP als einer der grössten Gewinner der Trump-Rallye erwiesen. Der Kurs ist seitdem um mehr als 390 % gestiegen und verzeichnete allein in diesem Jahr ein Plus von 20 %.
Finanzielle Einigung
Letzte Woche einigten sich die SEC und Ripple darauf, auf ihre jeweiligen Berufungen zu verzichten. Die SEC zog ihre Berufung ohne Bedingungen zurück, während Ripple im Gegenzug seine Gegenberufung ebenfalls fallenliess.
Im Rahmen einer finanziellen Einigung wird die SEC 50 Millionen US-Dollar der ursprünglichen Strafe von 125 Millionen US-Dollar behalten. Dieser Betrag befindet sich bereits als Bargeld in einem verzinsten Treuhandkonto. Die restlichen 75 Millionen US-Dollar werden an Ripple zurückgegeben.
Die SEC plant, das Gericht zu bitten, die zuvor auf ihre Anfrage hin verhängte einstweilige Verfügung aufzuheben. Diese Schritte unterliegen noch der internen Abstimmung innerhalb der Kommission.