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Region
31.03.2025
02.04.2025 06:51 Uhr

Spital Männedorf braucht Geld

Das Spital Männedorf sichert seit über 140 Jahren die regionale Gesundheitsversorgung und steht vor einer wichtigen Abstimmung zur finanziellen Zukunft. Bild: Google Maps
Die acht Aktionärsgemeinden des Spitals Männedorf legen der Bevölkerung eine Urnenabstimmung vor: Sie sollen Bürgschaften von bis zu 70 Millionen Franken genehmigen.

Das Spital Männedorf ist seit 141 Jahren ein zentraler Pfeiler der Gesundheitsversorgung am rechten Zürichseeufer. Es hat sich von einem Krankenasyl zu einer modernen Gesundheitsdienstleisterin entwickelt.

2024 wurden 8'189 Patientinnen und Patienten stationär und 44'315 ambulant behandelt. Rund 900 Mitarbeitende sorgen rund um die Uhr für das Wohl der Patientinnen und Patienten.

Eigentumsverhältnisse

Das Spital wurde 2012 von einem Zweckverband in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und ist im Eigentum von acht Gemeinden:

Stäfa (20,5%)
Meilen (19,4%)
Männedorf (14,7%)
Küsnacht (11,2%)
Hombrechtikon (9,8%) 
Herrliberg (9%)
Uetikon am See (8,4%)
Erlenbach (7%)

Die Spital Männedorf AG (SMA) sichert die spitalmedizinische Grundversorgung der Region. Sie kooperiert mit der Hirslanden-Gruppe, der Universitätsklinik Balgrist und dem Spital Uster.

Diese Partnerschaften gewährleisten einen fliessenden Übergang zur hochspezialisierten Medizin, schaffen Synergien und vermeiden Kosten. Zudem unterstützt das Spital die Gemeinden bei Rettungsdienst, Sozialdienst und Fortbildungen.

Finanzlage und Herausforderungen

Das Spital Männedorf steht finanziell auf soliden Beinen. Das Eigenkapital betrug am 31. Dezember 2024 rund 79,7 Millionen Franken, davon 24,8 Millionen Franken Gewinnreserven.

Die Eigenkapitalquote liegt bei 52,2%. Stille Reserven auf nicht betriebsnotwendigen Liegenschaften belaufen sich auf 61,2 Millionen Franken.

Der grösste Teil des Fremdkapitals, 50 Millionen Franken, wurde 2018 aufgenommen und 2023 erneuert. Die Anleihe läuft am 12. Juli 2026 aus und soll ersetzt werden.

Die Finanzkrise des Spitals Wetzikon hat das Vertrauen des Marktes erschüttert. Laut ZKB ist es für Regionalspitäler schwierig, sich ohne Garantien zu refinanzieren.

Bürgschaften der Aktionärsgemeinden

Die acht Gemeinden wollen Sicherheiten in Form von Bürgschaften oder Darlehen gewähren, um die Finanzierung zu sichern. Insgesamt sollen bis zu 70 Millionen Franken genehmigt werden:

Stäfa: max. 14,35 Mio. Fr.
Meilen: max. 13,58 Mio. Fr.
Männedorf: max. 10,29 Mio. Fr.
Küsnacht: max. 7,84 Mio. Fr.
Hombrechtikon: max. 6,86 Mio. Fr.
Herrliberg: max. 6,3 Mio. Fr.
Uetikon am See: max. 5,88 Mio. Fr.
Erlenbach: max. 4,9 Mio. Fr.

Mit den gesicherten Mitteln könnten strategische Investitionen umgesetzt werden. Dazu gehört die Erneuerung der über 70-jährigen Bettenstation sowie eine Seewasser-Heizzentrale.

Zudem soll das Projekt «Ambulante Klinik Meilen» realisiert werden. Die Bürgschaften bedeuten keine direkte Belastung der Gemeinden, sondern sichern den Wert der Beteiligung.

Abstimmung am 28. September 2025

Die Gemeinderäte der acht Aktionärsgemeinden legen die Genehmigung der Bürgschaften zur Abstimmung vor. Die Entscheidung der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger wird wegweisend für die Zukunft des Spitals sein.

Goldkueste24